Antiblockierbremsung

Antiblockierbremsung, kurz ABS, ist ein Sicherheitssystem in Kraftfahrzeugen, das verhindert, dass beim starken Bremsen die Räder blockieren. Dadurch bleibt die Lenkbarkeit erhalten und das Fahrzeug kann auch bei Vollbremsungen besser geführt werden. ABS trägt so zu mehr Kontrolle und potenziell kürzeren Bremswegen auf nassen oder glatten Straßen bei.

Funktionsweise: Das System nutzt an jedem Rad Sensoren zur Drehzahlmessung und eine zentrale Steuereinheit (ECB). Wird ein drohendes Blockieren eines Rades erkannt, verringert ABS den Bremsdruck an diesem Rad, lässt den Druck kurz wieder ansteigen und wiederholt diesen Zyklus schnell. Dadurch pendelt der Bremsdruck in kurzen Intervallen, sodass das Rad weiterdrehen kann statt zu blockieren. Die Pedalreaktion des Fahrers kann pulsieren oder vibrieren, was ein typisches Kennzeichen des Systems ist.

Nutzen und Einsatzbereiche: ABS verbessert die Fahrzeugkontrolle beim Bremsen, besonders auf nassen, glatten oder unebenen Oberflächen. Es reduziert das Risiko von Schlingern und ermöglicht dem Fahrer, während des Bremsens Kurven zu setzen. In vielen Ländern ist ABS heute in Neufahrzeugen Pflicht oder Standardausstattung.

Einschränkungen: ABS ersetzt keine sorgfältige Fahrweise. Auf losen Untergründen wie Kies oder tiefem Schnee kann sich der Bremsweg verlängern, weil die Reifenoberfläche schneller durchtrocken oder sich der Untergrund nicht ausreichend verformen lässt. Bei Eis kann die Wirkung begrenzt sein, sofern kaum Traktion vorhanden ist. Ein gut gewartetes System und geeignete Reifen sind Voraussetzung für optimale Leistung.

Geschichte: Die Entwicklung von ABS begann in der Mitte des 20. Jahrhunderts, doch die Serienanwendung setzte sich erst in den späten 1970er Jahren durch. 1978 führte Bosch in Mercedes-Benz Fahrzeugen ein erstes serienreifes ABS ein; in den folgenden Jahrzehnten wurde das System in nahezu allen Pkw-Varianten standardisiert und mit weiteren Assistenzsystemen wie ESP integriert.