Algenaktivität

Algenaktivität bezeichnet die Gesamtheit der Aktivität von Algen in aquatischen Systemen, insbesondere die Photosynthese, das Wachstum und die Stoffwechselprozesse des Phytoplanktons. Sie bestimmt die primäre Produktivität von Seen, Flüssen und Meeren und hängt stark von Umweltbedingungen ab.

Die Aktivität wird beeinflusst durch Lichtverfügbarkeit, Wassertemperatur, Nährstoffzufuhr (vor allem N- und Phosphorverbindungen), CO2-Konzentration, sowie durch Wassermischung, Turbidität und pH-Wert. Saisonale Zyklen und Wetterereignisse wie Stürme oder Dürren beeinflussen ebenfalls die Aktivität.

Zur Messung der Algenaktivität werden Indikatoren wie Chlorophyll-a-Konzentration, Sauerstoffproduktion/−verbrauch, und Fluoreszenzmethoden eingesetzt. Pigmentanalysen, Biomassebestimmungen sowie Fernerkundung ermöglichen räumlich und zeitlich großräumige Einschätzungen.

Die Algenaktivität ist zentrale Grundlage des Nahrungsnetzes, kann aber in übermäßigen Nährstoffzuständen zu Algenblüten (Blooms) führen, darunter auch schädliche Algenblüten (HABs), die Sauerstoffmangel verursachen, Transparenz reduzieren oder Toxine freisetzen. Ökosysteme, Wasserqualität und Fischerei können betroffen sein.

Monitoring und Management zielen darauf ab, Nährstoffzufuhr zu reduzieren, Frühwarnsysteme zu implementieren und Modelle zur Vorhersage von Aktivitätsspitzen zu entwickeln. Forschung konzentriert sich auf ökologische Interaktionen, die Rolle von Substraten, zonale Unterschiede und die Auswirkungen des Klimawandels.