Abwehrfunktionen

Abwehrfunktionen bezeichnet in der deutschen Fachsprache die Funktionen eines Systems, Organismus oder einer Organisation, die der Abwehr von Bedrohungen dienen. Der Begriff ist fachübergreifend und kommt in Biologie, Medizin, Informationssicherheit, Ökologie und Sicherheitspolitik vor.

In der Biologie und Medizin dienen Abwehrfunktionen dem Schutz vor Krankheitserregern, Verletzungen und anderen Schädigungen. Sie gliedern sich in angeborene (unspezifische) und adaptive (erworbene) Abwehr. Zu den angeborenen Defensivmechanismen gehören Barrieren wie Haut und Schleimhäute, zelluläre Abwehr (Phagozyten, NK-Zellen) sowie humorale Faktoren (Komplementsystem). Die adaptive Abwehr umfasst Antikörper und T- bzw. B-Zell-Antworten, einschließlich immunologischen Gedächtnisses, das eine schnellere Reaktion bei Wiederkontakt ermöglicht.

In der Informationssicherheit beziehen sich Abwehrfunktionen auf Prävention, Detektion, Reaktion und Wiederherstellung. Typische Maßnahmen umfassen Zugriffskontrollen, Patch- und Schwachstellenmanagement, Monitoring, Intrusion-Detection-Systeme, Incident-Response sowie Backup- und Notfallpläne.

In der Ökologie und Landwirtschaft beschreiben Abwehrfunktionen die Fähigkeiten von Organismen, sich gegen Krankheitserreger, Schädlinge oder Umweltstress zu schützen, etwa durch mechanische Barrieren (Stacheln), chemische Abwehrstoffe (Phytoalexine, Sekundärmetaboliten), induzierte Abwehrreaktionen und symbiotische Schutzmechanismen.

Für Organisationen, Unternehmen und Staaten umfassen Abwehrfunktionen Risikobewertung, Präventionsmaßnahmen, Krisenmanagement, Notfallplanung sowie Rechts- und Compliance-Absicherung, mit dem Ziel, Resilienz gegenüber Bedrohungen zu erhöhen. Der Begriff bleibt kontextabhängig und betont schützende Gegenmaßnahmen gegen Bedrohungen.