Abplatzung

Abplatzung, auch als Spalling bekannt, bezeichnet das Ablösen oder Abschälen von dünnen Oberflächenlagen an einem festen Untergrund. Im Bauwesen bezieht sich der Begriff vor allem auf Beton- oder Steinoberflächen, aus denen Stücke oder Platten abfallen. In der Geomaterialkunde wird Abplatzung auch allgemein für das Abplatzen von Gestein oder Felsoberflächen verwendet.

Vorkommen und Ursachen: Abplatzungen treten typischerweise an Betonbauteilen wie Außenflächen, Brückenplatten, Stützmauern oder Fassaden auf. Häufige Ursachen sind Feuchtigkeit, Frost- und Tauwechsel, Salzbelastung, Diffusionsprozesse wie Carbonatisierung, ungenügende Betondeckung, schlechte Verdichtung oder vorhandene Risse. In Bewehrungsbeton führt Korrosion der Stahlbewehrung zu Ausdehnungen, die das umliegende Betonmaterial unter Druck setzen und an der Oberfläche abplatzen lassen. In Fels und Stein können Wettereinflüsse, Frostsprengung oder Entlastung durch Umwelt- oder Nutzungsänderungen Oberflächen abtragen.

Folgen: Abplatzungen vermindern den Deckschutz gegen Feuchtigkeit und aggressiven Medien, begünstigen das Eindringen von Wasser und Schadstoffen, verschlechtern die Oberflächenoptik und erhöhen den Instandhaltungsaufwand. Langfristig kann die Tragfähigkeit beeinträchtigt werden, wenn sich Bewehrung freilegt oder Risse vertiefen.

Prävention und Instandsetzung: Wichtige Maßnahmen sind ausreichende Betondeckung und Korrosionsschutz der Bewehrung, hochwertige Mischungen, wasserdichte oder frostbeständige Bauweisen sowie regelmäßige Inspektionen. Bei bestehenden Abplatzungen werden lose Partikel entfernt, defekte Stellen mit Reparaturmörteln gefüllt und die Oberflächen entsprechend geschützt, um erneute Abplatzung zu verhindern.