schriftsprachlicher

Schriftsprachlicher ist ein adjektivischer Begriff aus dem Deutschen, der sich auf das Schriftsprachliche bezieht: die Normen, Merkmale und Verwendung der geschriebenen Sprache im Gegensatz zur gesprochenen Sprache. In der Linguistik wird damit häufig der Unterschied zwischen schriftlicher und mündlicher Varietät beschrieben und auf Register, Stil oder Textsorten bezogen.

Zu den typischen schriftsprachlichen Merkmalen gehören komplexere Satzstrukturen mit Subordination, der häufige Gebrauch des Nominalstils und verstärktes Passivgebrauch. Auch der umfangreichere Wortschatz, formellere Wortwahl, mehr Fachterminologie sowie orthografische und typografische Regeln fallen unter schriftsprachliche Merkmale. Rechtschreibung, Interpunktion, Groß- und Kleinschreibung sowie typografische Konventionen folgen standardisierten Normen.

Schriftsprachliche Merkmale finden sich vor allem in formellen Textsorten wie wissenschaftlichen Artikeln, juristischen Dokumenten, amtlichen Schreiben, Lehrbüchern, Fachzeitschriften und seriöser Publizistik. Im Gegensatz dazu stehen mündliche oder gesprochene Texte, die tendenziell weniger komplexe Satzstrukturen, mehr Wiederholungen und umgangssprachliche Ausdrücke verwenden.

In der Sprachforschung wird Schriftsprachlichkeit auch im Zusammenhang mit Bildungssprache, Schreibkompetenz und sozialer Varianz untersucht. Unterschiede zwischen Standardsprache und regionalen Dialekten sowie zwischen unterschiedlichen Deutschvarietäten fallen in diesen Untersuchungen ebenfalls hinein.

Der Begriff leitet sich von Schrift und Sprache ab und dient der Kennzeichnung register- oder stilbezogener Eigenschaften. Er wird in Lehr- und Forschungszusammenhängen verwendet, um Merkmale der geschriebenen Sprache zu beschreiben und zu analysieren.