produktidentifikation

Produktidentifikation bezeichnet die eindeutige Kennzeichnung und Zuordnung eines Produkts zu relevanten Attributen, um es im gesamten Lebenszyklus eindeutig zu identifizieren. Ziel ist eine zuverlässige Nachverfolgung von Herstellung, Transport, Lagerung und Verbrauch sowie eine effiziente Bestandsführung, Rückruf- und Betrugssicherheit.

Zu den gängigen Identifikatoren gehören globale Handelsnummern wie GTIN, EAN oder UPC, interne Artikelnummern (SKU), Serien- und Chargennummern sowie Modellbezeichnungen. Physische Kennzeichnungen erfolgen über Barcodes, QR-Codes und RFID-Tags; digitale Identitäten werden im Produktdatenmanagement (PIM) gepflegt und in ERP-, WMS- und anderen Systemen verknüpft.

Standardsorganisationen wie GS1 definieren das System GTIN, GLN, SSCC sowie Barcode- und RFID-Formate. In bestimmten Branchen gelten zusätzliche Kennzeichnungsvorgaben, etwa für Lebensmittel, Medizinprodukte oder Gefahrstoffe.

Typische Anwendungsfelder sind der Einzelhandel, Großhandel, die Logistik, Fertigung, Pharma sowie die Lebensmittel- und E-Commerce-Kette. Produktidentifikation ermöglicht Bestandskontrolle, Versandoptimierung, Rückverfolgung bei Reklamationen und Rückrufen sowie Serialisierung zur Betrugssicherung.

Die Umsetzung erfolgt durch Barcode- oder RFID-Erfassung an der Quelle, gekoppelt mit Stammdaten- und Produktdatenmanagement in Integrationen zu ERP-, MES- oder WMS-Systemen. Die Qualität der Produktdaten sowie eine konsistente Stammdatenpflege sind entscheidend.

Herausforderungen sind unklare oder Mehrfachkennzeichnungen, Datenqualität, Kosten der Implementierung, Datenschutz und Fälschungsschutz. Regulatorisch bestehen Kennzeichnungspflichten und Rückrufvorschriften, die eine lückenlose Rückverfolgbarkeit erfordern. Zukünftig gewinnen digitale Identitäten, Produktpässe, Blockchain-basierte Provenance und vernetzte Lieferkettendaten an Bedeutung.