konfigurationsmodell

Ein Konfigurationsmodell definiert die Struktur der Konfigurationsitems (CIs) und deren Beziehungen in einem System, Produkt oder einer Dienstleistung. Es dient dazu, Konfigurationswissen zu erfassen, Abhängigkeiten zu verstehen und Änderungsprozesse kontrollierbar zu machen. Ziel ist Transparenz, Nachvollziehbarkeit und eine konsistente Steuerung über den gesamten Lebenszyklus hinweg.

Zentrale Bausteine sind Konfigurationsitems, Attribute, Beziehungen und Baselines. CIs umfassen Hardware, Software, Dokumentation, Verträge oder Infrastruktur. Attribute halten Merkmale wie Version, Status, Eigentümer und Lieferant fest. Beziehungen zeigen Abhängigkeiten, Teil-Ganzes-Strukturen oder Besitzverhältnisse; Baselines markieren stabile Konfigurationsstände als Referenz für Build- oder Release-Prozesse. Optional können Regeln, Verantwortlichkeiten und Prozesse im Modell abgebildet werden.

Anwendung und Nutzen: Das Modell wird typischerweise in einer CMDB oder in Projekt-Repositories verwendet, um Inventar, Veränderungen und Freigaben nachvollziehbar zu machen. Es unterstützt Impact-Analysen, Rückverfolgbarkeit von Fehlerursachen, Risikobewertungen und Compliance-Anforderungen.

Lebenszyklus und Pflege: Erstellung beginnt mit der Identifikation relevanter CIs, gefolgt von Versionierung, Change-Control und Baselines. Änderungen werden dokumentiert, kalibriert und in Releases überführt. Eine kontinuierliche Pflege ist nötig, um das Modell aktuell zu halten.

Herausforderungen und Chancen: Hohe Datenqualität, klare Scope-Definition, Tool-Integration und Governance sind entscheidend. Bei guter Pflege ermöglicht ein Konfigurationsmodell bessere Change-Management-Entscheidungen, reduzierte Ausfallzeiten und effizientere Releases.