halogenhaltigen

Halogenhaltigen bezeichnet chemische Verbindungen, die mindestens ein Halogenatom in ihrer Struktur tragen. Die Halogene umfassen Fluor, Chlor, Brom, Iod und Astat. Halogenierte Stoffe kommen sowohl in organischer als auch in anorganischer Form vor. Organische Halogenverbindungen enthalten Halogene kovalent an Kohlenstoffbindungen; anorganische Halogenverbindungen bestehen aus Halogenionen oder metallischen Halogeniden.

Zu den organischen Halogenverbindungen zählen chlorierte, bromierte, fluorierte oder iodierte Kohlenwasserstoffe, Substanzen wie Polyvinylchlorid (PVC), Chloroform oder Polychlorierte Biphenyle (PCBs). Fluorierte Polymere wie Polytetrafluorethylen (PTFE) sind Beispiele für stabile organische Halogenverbindungen mit industrieller Bedeutung. Zu den anorganischen Halogenverbindungen gehören Salz- und Metallhalogenide wie Natriumchlorid (NaCl), Calciumfluorid (CaF2) oder Eisen(III)chlorid (FeCl3).

Anwendungen: Halogenierte Verbindungen finden breite Anwendung in Chemie, Kunststofftechnik, Pharmazie und Hygiene. Beispiele sind Lösungsmittel (Chloroform, Dichlormethan), Additive in Kunststoffen, Kühlmittel und Treibstoffe in bestimmten Systemen, Desinfektionsmittel (hypochlorige Verbindungen) und iodhaltige Substanzen in medizinischen Kontrastmitteln.

Umwelt und Sicherheit: Viele Halogenverbindungen sind persistent und können sich in der Umwelt anreichern sowie gesundheitsschädlich sein. Organische Chlor- und Bromverbindungen stehen im Fokus von Umweltregulierungen, da sie schwer abbaubar sind und giftige Abbauprodukte bilden können. Internationale Abkommen wie das Stockholmer Konvention über langlebige organische Schadstoffe sowie EU-REACH regeln Herstellung, Verwendung und Entsorgung solcher Verbindungen.