frakturstypen

Frakturstypen bezeichnet in der Medizin die unterschiedlichen Formen von Knochenbrüchen. Die Einordnung unterstützt Kommunikation, Therapieplanung und Prognose. Typischerweise werden sie nach Morphologie, Bruchmechanismus, Lokalisation, Offenheit des Bruchs und Alter des Patienten unterschieden.

Nach Morphologie unterscheidet man vollständige Brüche, bei denen der Knochen durchtrennt ist, von unvollständigen Frakturen, bei denen der Knochen noch teilweise verbunden bleibt. Vollständige Brüche können disloziert oder gut ausgerichtet sein; unvollständige Brüche schließen die Bruchlinie nicht vollständig durch.

Nach der Linienführung der Bruchfläche unterscheiden Experten transversal, schräg, spiralförmig und komminitiert. Spezifische Formen sind segmentale Frakturen, Avulsionsfrakturen sowie Buckel- bzw. Torusfrakturen, die besonders bei Kindern auftreten.

Offene Brüche weisen Haut- oder Schleimhautverletzungen auf und tragen ein erhöhtes Infektionsrisiko; geschlossene Brüche sind dagegen damit nicht verbunden.

Bei Kindern spielen Wachstumsfugenfrakturen eine besondere Rolle. Die Salter-Harris-Klassifikation beschreibt Typen I bis V, die unterschiedliche Beteiligung von Wachstumsfuge und Knorpel spiegeln und Folgen für Heilung und Wachstum haben.

Lokale Unterschiede entstehen zwischen Frakturen der langen Röhrenknochen, gelenknahen Frakturen und komplexen Verletzungen mit Gelenk- oder Gefäßbeteiligung. Die Behandlung richtet sich nach Typ, Stabilität, Alter und Begleitverletzungen und reicht von Schienung bis zur operativen Fixation.

Diagnostik erfolgt primär per Röntgen in zwei Ebenen; CT oder MRT unterstützen bei komplexen oder gelenknahen Frakturen. Die Heilung variiert, z. T. Wochen bis Monate; das Hauptziel ist eine korrekte Rekonstruktion, frühzeitige Mobilisierung und Vermeidung von Komplikationen.