diskontofaktoren

Diskontofaktoren sind Faktoren, mit denen zukünftige Zahlungsströme auf ihren heutigen Barwert abgezinst werden. Sie geben an, mit welchem Faktor ein zukünftiger Betrag multipliziert wird, um dessen Gegenwartswert zu erhalten. Der Barwert einer Zahlung C(t) in der Zukunft ergibt sich demnach als PV = C(t) × DF(t).

Bei konstanter jährlicher Verzinsung r lautet der Diskontfaktor DF(t) = 1 / (1 + r)^t. Bei kontinuierlicher Verzinsung ist DF(t) = exp(-r t). In der Praxis werden Diskontfaktoren oft aus einer Zinsstruktur oder Zero-Coupon-Kurven abgeleitet, wodurch DF(t) auch von der Laufzeit und der jeweiligen Zinssituation abhängt.

Diskontfaktoren unterscheiden sich je nach Risikoprofil und Marktsegment. Risikofreie Diskontfaktoren verwenden Zinsen aus sicheren Staatsanleihen oder aus der Zero-Coupon-Kurve. Für risikobehaftete Zahlungsströme können Risikoprämien, Forward Rates oder modellbasierte Diskontsätze zum Einsatz kommen. In der Unternehmensbewertung werden oft Kombinationen wie der gewichtete durchschnittliche Kapitalkostensatz (WACC) oder CAPM-basierte Ansätze verwendet, um angemessene Diskontfaktoren zu bestimmen.

Anwendungen finden sich vor allem in der Kapitalbudgetierung, bei der Berechnung von Net Present Value (NPV) und beim Corporate Valuation, der Bewertung von Anleihen sowie bei versicherungsmathematischen und pensionstechnischen Bewertungen. Diskontfaktoren ermöglichen die Vergleichbarkeit von Zahlungen über unterschiedliche Zeiträume und Zinssätze hinweg, machen aber Annahmen über Zinssätze, Laufzeiten und Risiken transparent.

Wichtige Hinweis: Die Wahl der Diskontfaktoren hat großen Einfluss auf Barwerte; kleine Änderungen der Zinsstruktur oder des Risikoprofils können zu signifikanten Abweichungen führen.