antifibrinolytika

Antifibrinolytika sind Substanzen, die die Fibrinolyse hemmen und dadurch bestehende Blutgerinnsel stabilisieren. Sie wirken in der Regel, indem sie die Aktivierung von Plasminogen zu Plasmin verhindern oder die Aktivität von Plasmin direkt hemmen. Dadurch wird der Abbau von Fibrin verlangsamt, ohne die Gerinnung selbst zu initiieren.

Die wichtigsten Klassen umfassen Lysin-Analoga wie Tranexamsäure und Epsilon-Aminocaproinsäure (EACA). Diese Substanzen konkurrieren mit Lysinen in den Fibrinpolymeren und hemmen so die Plasminbildung. Protease-Inhibitoren wie Aprotinin gehören historisch ebenfalls zu den Antifibrinolytika, werden heute aber seltener verwendet. Tranexamsäure ist heute das am häufigsten eingesetzte Antifibrinolytikum. Alternativ kommen in bestimmten Situationen auch andere hemmende Präparate zum Einsatz.

Indikationen umfassen das vermehrte perioperative oder posttraumatische Blutungsverhalten bei Hyperfibrinolyse, chirurgische Eingriffe mit hohem Blutverlust, Zahnentnahmen bei erhöhter Blutungsneigung, schwere Menorrhagie sowie Epistaxis bei wiederkehrenden Blutungen. Sie werden in der Regel kurzfristig eingesetzt und je nach Substanz oral oder intravenös verabreicht; Dosis und Behandlungsdauer richten sich nach dem Grundproblem, dem Verfahren und der Nierengesundheit des Patienten.

Sicherheit und Warnhinweise umfassen das Risiko thromboembolischer Ereignisse, insbesondere bei bestehenden Thrombosen oder renalem Funktionsverlust. Tranexamsäure kann in hohen Dosen Krampfanfälle verursachen. Antifibrinolytika sollten bei aktiver intravaskulärer Gerinnung, schweren Nierenerkrankungen oder bestimmten DIC-Formen mit Vorsicht verwendet werden. Eine ärztliche Überwachung ist ratsam.