ProteaseInhibitoren

Proteaseinhibitoren sind Moleküle, die die Aktivität von Proteasen hemmen. Proteasen spalten Peptidbindungen und steuern viele biologische Prozesse. Durch Hemmung der Proteasen regulieren Inhibitoren Proteolyse, schützen Proteine vor Abbau und tragen zur Gewebestabilität bei.

Sie lassen sich nach dem Ziel in Serin-, Cystein-, Aspartatproteasen- und Metalloproteasen-Hemmer gliedern. Dazu zählen endogene Inhibitoren wie Serpine, Cystatine und TIMPs sowie pharmakologische Hemmer, die in Forschung oder Therapie verwendet werden.

Endogene Inhibitoren regulieren Gewebesprozesse, Immunantworten und Gerinnung, während Pflanzenschutzproteine gegen Schädlinge eine Abwehrrolle übernehmen. Proteaseinhibitoren schützen Gewebe vor übermäßiger Proteolyse und sichern Proteinfunktionen in Zellen und Geweben.

Medizinisch sind Proteaseinhibitoren zentral. HIV-Proteaseinhibitoren verhindern die Virusvermehrung; NS3/4A-Proteaseinhibitoren wirken bei Hepatitis C. Proteasomeninhibitoren wie Bortezomib stören den Proteinabbau in Krebszellen. Die Anwendungen erfordern oft spezifische Zielproteasen, und Resistenz- oder Nebenwirkungen können auftreten. Zudem werden Inhibitoren in Diagnostik und Biotechnologie genutzt.

Im Labor schützen Proteaseinhibitor-Cocktails Proteine vor enzymatischem Abbau während der Probenaufbereitung. Typische Mischungen enthalten Leupeptin, Pepstatin, Aprotinin oder Serinprotease-Hemmer. Sie unterstützen Proteomik, Biochemie und Molekularbiologie.

Zusammengefasst sind Proteaseinhibitoren vielseitige Regulatoren biologischer Prozesse mit wichtigen klinischen Anwendungen und standardisierten Laborwerkzeugen, deren Einsatz je nach Zielprotease sorgfältig gewählt wird.