Zwerchfellbewegung

Zwerchfellbewegung bezeichnet die Bewegung des Zwerchfells, der primären Atemmuskulatur, während des Atmungsprozesses. Das Zwerchfell trennt den Brustraum vom Bauchraum und ermöglicht durch seine Absenkung der Domeverlagerung eine Vergrößerung des Thoraxvolumens, was die Einatmung erleichtert.

Anatomie und Steuerung: Das Zwerchfell ist eine kuppelförmige Muskelplatte, deren Muskelbauch sich über dem unteren Thorax befindet und an den zentralen Sehnenansatz ansetzt. Die Kontraktion erfolgt überwiegend über die Nerven der Zwerchfellmuskulatur (Phrenikusnerv, C3–C5).

Funktionsweise: Bei Inspiration kontrahiert das Zwerchfell, die Dome senken sich nach unten, der Thorax vergrößert sich, Luft strömt in die Lunge. Bei Entspannung ruht es in der aufwärts gerichteten Position und die Ausatmung erfolgt meist passiv; bei tiefer Atmung oder Belastung unterstützen die Zwischenrippenmuskeln und Bauchmuskeln die Bewegung.

Beurteilung und Messung: Die Zwerchfellbewegung wird durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall des Zwerchfells (Messung der Zwerchfellexkursion) oder durch Fluoroskopie und MRT beurteilt. Klinisch relevant sind verminderte Exkursionen bei Dyspnoe oder eine paradoxe Bewegung der betroffenen Seite im Einatmungszyklus, etwa bei Phrenikusparese.

Klinische Bedeutung: Verminderte Zwerchfellbewegung kann auf Dysfunktion des Zwerchfells hinweisen, etwa durch Phrenikusnervenschäden, Neuromuskuläre Erkrankungen, postoperative Folgen oder andere Beeinträchtigungen. Sie führt zu reduziertem Lungenvolumen und Atemnot; in der Regel zeigt sich eine Kompensation durch Atemhilfsmuskeln. Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.