Zugriffssicherheit

Zugriffssicherheit bezeichnet die Gesamtheit der Maßnahmen, Prozesse und Technologien, die den Zugang zu Informationen, Anwendungen, Systemen und physischen Einrichtungen schützen. Sie umfasst sowohl logische (digitale) als auch physische Zugriffssteuerung. Ziel ist die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Ressourcen, indem unautorisierte Zugriffe verhindert und nachvollziehbar gemacht werden.

Zentrale Konzepte sind Authentifizierung, Autorisierung und Rechenschaftspflicht (AAA). Authentifizierung bestätigt die Identität eines Nutzers; Autorisierung steuert, welche Ressourcen genutzt werden dürfen; Rechenschaftspflicht sorgt dafür, dass Zugriffe protokolliert werden. Typische Maßnahmen sind Mehrfaktor-Authentifizierung (MFA), biometrische Verfahren, Token-basierte Systeme und Berechtigungsmodelle wie RBAC, ABAC, MAC oder DAC sowie Prinzipien wie geringste Privilegien und Need-to-know.

Der Zugriff erfolgt über einen Lebenszyklus aus Provisioning, Deprovisioning und regelmäßigen Zugriffsüberprüfungen. Neue Benutzer erhalten initiale Rechte, andere Rollen werden angepasst; entlassene oder abgeordnete Konten werden zeitnah deaktiviert. Desktop, Server, Anwendungen und Cloud-Dienste sollten zentrale IAM-Policies verwenden, ergänzt durch Audit-Logs und regelmäßige Zugriffsaudits.

Technologien unterstützen Zugriffssicherheit durch Verzeichnisdienste (z. B. LDAP/Active Directory) und Authentifizierungsprotokolle wie OAuth 2.0, SAML oder OpenID Connect. Netz- und Anwendungszugriffe werden durch Zugangskontrollen, Verschlüsselung (TLS, ruhende Verschlüsselung) sowie Privileged Access Management (PAM) gesichert. In Cloud- oder hybriden Umgebungen gilt oft ein Zero-Trust-Ansatz und kontinuierliche Verifikation von Geräten und Nutzern.

Typische Bedrohungen umfassen Phishing, Credential Stuffing, Insider-Bedrohungen und Privilegieneskalation. Organisationen steuern Risiken durch Richtlinien, regelmäßige Audits, Logging, Vorfallsreaktion und Compliance mit Normen wie ISO/IEC 27001, NIST SP 800-53 sowie Datenschutzbestimmungen.

Physische Zugriffssicherheit ergänzt die digitale Absicherung durch Zutrittskontrollen, Badges, Leser, Überwachung und Zutrittsprotokolle. Mobile Endgeräte erfordern MDM- und Endpoint-Management, damit nur konforme Geräte auf Ressourcen zugreifen.