Zielrenditen

Zielrendite, im Plural Zielrenditen, bezeichnet in der Finanz- und Vermögensberatung die angestrebte, geplante oder prognostizierte Rendite eines Investments, eines Portfolios oder einer Anlagestrategie. Sie dient Investoren und Vermögensverwaltern als Orientierung für Planung, Risikoabschätzung und Vergütungsstrukturen. Der Begriff wird häufig in Fondsprospekten, Investment-Decks und vertraglichen Vereinbarungen verwendet, um erwartete Renditeziele in einem bestimmten Zeitraum zu kommunizieren.

Zielrenditen werden in vielen Bereichen genutzt, darunter Publikumsfonds, Privat-Equity-Fonds, Immobilienfonds und strukturierte Produkte. Sie geben an, welche jährliche Rendite angestrebt wird, und dienen oft als Grundlage für Leistungsgebühren oder Bonusmodelle. Die Zielrendite ist kein Garantieversprechen; die tatsächliche Rendite kann davon abweichen, abhängig von Marktentwicklung, Zinssätzen, Liquidität und Risiko.

Die Zielrendite kann als IRR, als annualisierte Rendite oder als nach Risiko-adjustierte Rendite formuliert sein. In der Praxis wird sie häufig durch Risiko-Ertrags-Premien bestimmt, ausgehend von dem risikofreien Zinssatz plus Zuschlägen für Marktrisiko, Illiquidität oder Leverage. Beispiel: Ein Fonds setzt eine Zielrendite von 6–8% pro Jahr; bei Erreichung von 7% liegt man im Ziel, bei 4% verfehlt man, bei 9% liegt man über dem Ziel.

Kritik: Zielrenditen können zu überzogenen Erwartungen führen, insbesondere wenn sie prominent kommuniziert werden. Sie können Anreize schaffen, Risiken zu unterschätzen, oder zu Rendite-Jagd führen. Veränderungen der Marktbedingungen können die Realisierbarkeit der Ziele infrage stellen und Anpassungen erforderlich machen.

Sie unterscheiden sich von tatsächlicher Rendite, erwarteter Rendite oder Benchmark-Rendite; Zielrendite ist eine Zielgröße, nicht die erzielte Rendite. In der Praxis steht sie oft im Zusammenhang mit Hürde- bzw. Leistungsgebühren.