Zementestrich

Zementestrich ist ein zementgebundener Estrich, der als nivellierende und belastbare Zwischenlage zwischen Untergrund und späterem Bodenbelag dient. Er gleicht Unebenheiten aus, verteilt Lasten und trägt zur Wärme- und Trittschalldämmung bei. Typischerweise wird Zementestrich aus Portlandzement, abgestuftem Sand und Wasser hergestellt; durch Zusatzstoffe kann Verarbeitung, Frühfestigkeit oder Rissverhalten verbessert werden. Zur Rissvermeidung sowie zur Erhöhung der Tragfähigkeit kann er mit Stahlmatten oder Faserzugaben bewehrt werden. Die Dicke liegt üblicherweise bei etwa 40 bis 60 mm; bei besonderen Anforderungen, zum Beispiel bei Fußbodenheizung oder erhöhten Lasten, können Dicken von 80 bis 100 mm verwendet werden.

Anwendung und Bauablauf erfolgen auf tragfähigem, sauberem Untergrund mit ausreichender Ebenheit. Der Estrich wird angerührt, gegossen und mithilfe von Glätten oder Planhobeln abgezogen, um eine möglichst ebene Oberfläche zu erhalten. Nach der Verlegung muss der Estrich ausreichend aushärten und kontrolliert trocknen, bevor der Bodenbelag verlegt wird. Bei feuchteempfindlichen Belägen bzw. bei Fußbodenheizungen ist eine geeignete Trocknungs- bzw. Feuchtemessung (z. B. CM-Messung) vorgeschrieben, um Restfeuchtewerte einzuhalten.

Vorteile von Zementestrich liegen in seiner hohen Festigkeit, mechanischen Belastbarkeit und guten Eignung für Heizsysteme. Er ist relativ temperatur- und chemikalienbeständig und bietet eine robuste Grundlage für unterschiedliche Bodenbeläge. Zu den Nachteilen zählen der hohe Bauaufwand, die relativ lange Trockenzeit und die Möglichkeit von Rissbildung, wenn nicht sorgfältig geplant und ausgeführt. Im Vergleich zu Anhydritestrich ist Zementestrich in Feuchte- und Belastungssituationen tendenziell robuster.

Standards und Normen: In Deutschland regelt DIN 18560 Estriche im Bauwesen die Anforderungen für Estriche, einschließlich Zementestrich; zusätzlich geben EN-Normen wie DIN EN 13813 Hinweise zu Estrichmaterialien und deren Eigenschaften.