Anhydritestrich

Anhydritestrich, auch Calciumsulfatestrich genannt, ist eine Art Estrichboden, der auf einem Bindemittel aus Calciumsulfat (Anhydrat) basiert. Er dient als Nivellierungsebene und Untergrund für spätere Bodenbeläge in Innenräumen. Es gibt sowohl herkömmliche als auch selbstnivellierende Varianten, die sich durch eine fließende Verlegung auszeichnen.

Der Estrich besteht überwiegend aus Calciumsulfat als Bindemittel mit geeigneten Zuschlagsstoffen wie Quarzsand. Additive können zur Verarbeitbarkeit, Haftung oder Feuchtigkeitsregulierung beigemischt werden. Typische Aufbauhöhen liegen je nach Planung im Bereich weniger bis mehrerer Zentimeter. Anhydritestrich zeichnet sich durch gute Planheit, hohe Druckfestigkeit und geringe Bindungsschwindung aus. In der Praxis wird er häufig in Bereichen mit Fußbodenheizung eingesetzt, da er eine gute Wärmeleitfähigkeit bietet.

Wichtig sind Eigenschaften im Umgang mit Feuchte. Anhydritestrich reagiert empfindlich auf Feuchtigkeit; eine ausreichende Trocknung bzw. Feuchtigkeitsführung ist vor dem Verlegen des Oberbelags notwendig. Vor der Deckenschichtung sollten Restfeuchtewerte geprüft und der Estrich entsprechend gegen Feuchtigkeit geschützt sein. Nach der Trocknung sind Oberflächenvorbereitung, primer- und Klebstoffanwendung gemäß Herstellervorgaben erforderlich, damit der gewählte Bodenbelag zuverlässig haftet.

Anwendungsgebiete liegen vorwiegend im Innenbereich von Neubau- und Sanierungsprojekten, insbesondere wenn eine glatte, tragfähige Fläche mit guter Wärmeübertragung gewünscht wird. Einschränkungen ergeben sich durch Feuchteanforderungen und chemische Beständigkeit; daher ist eine korrekte Systemabstimmung mit Untergrund, Beschichtung und Heizsystemen unerlässlich.