Zeitmesser

Zeitmesser bezeichnet ein Gerät oder Instrument zur Messung, Anzeige oder Aufzeichnung von Zeit. Der Begriff wird im Deutschen überwiegend auf Zeitmessgeräte wie Uhren und Timer angewendet, kann aber auch Instrumente für die zeitliche Messung von Intervallen in Wissenschaft, Industrie oder Sport einschließen. In der Praxis wird zwischen dem Zeitmesser (das Objekt) und dem Zeitnehmer (der Mensch, der Zeitabläufe erfasst) unterschieden.

Historisch entwickelte sich der Zeitmesser aus Sonnenuhren und Wasseruhren (Clepsydren) sowie Sanduhren (Stundengläser). Im Mittelalter entstanden mechanische Uhren mit Getrieben und Hemmungen; im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts führte die Entwicklung der Pendeluhr zu deutlich höherer Ganggenauigkeit. Die Seefahrt profitierte von Marinechronometern, die eine zuverlässige Bestimmung der Längengrade ermöglichten. Im 19. Jahrhundert wurden Taschenuhren und Turmuhren populär. Im 20. Jahrhundert brachten Quarzuhren eine große Genauigkeit, während Atomuhren die Grundlagen der Zeitmessung maßgeblich präzisierten und UTC als globalen Standard festigten.

Zeitmesser umfassen heute mechanische Uhren, Quarz- und Funkuhren sowie digitale Zeitmessgeräte in Smartphones, Computern oder Sportgeräten. Viele Systeme synchronisieren sich mit internationalen Zeitstandards wie der Koordinierten Weltzeit (UTC) über Netz- oder Satellitenverbindungen. In Wissenschaft und Industrie bildet Chronometrie die Disziplin der präzisen Zeitmessung; die offizielle Pflege und Weiterentwicklung der Zeitnormen obliegt internationalen Organisationen wie dem BIPM.