Yieldelastizität

Yieldelastizität bezeichnet in der Wirtschaftswissenschaft die Empfindlichkeit des Yield (Ertrag, Ausbeute) gegenüber Änderungen eines Einflusses, zum Beispiel eines Inputs oder eines Marktfaktors. In der Landwirtschaft wird damit oft der Ertrag einer Kultur in Reaktion auf Veränderungen von Düngung, Bewässerung, Arbeitskraft oder Technologie beschrieben. Auch im Finanzwesen kann von Yieldelastizität gesprochen werden, wenn der Ertrag oder die Rendite auf Veränderungen von Preisen, Zinsen oder regulatorischen Bedingungen reagiert.

Formal definiert man die Elastizität von Y gegenüber X als E_YX = (dY/Y) / (dX/X). Das lässt sich auch diskret über ΔY/ΔX ausdrücken: E_YX ≈ (ΔY/Y) / (ΔX/X). Die Elastizität ist typischerweise eine dimensionslose Größe und kann positiv oder negativ sein. Je nach Kontext unterscheidet man partielle Elastizitäten (Einfluss einzelner Faktoren), Kreuzelastizitäten (Reaktionen auf mehrere Faktoren) sowie kurze bzw. lange Fristunterschiede in der Reaktion.

Typische Anwendungen finden sich in der Modellierung von Produktionsfunktionen, etwa Y = A X1^a1 X2^a2 etc., wobei die Exponenten a1, a2 die Elastizitäten der jeweiligen Inputs darstellen. In der Praxis werden Elastizitäten oft aus ökonometrischen Modellen oder aus log-linearisierten Produktions- bzw. Kostenfunktionen abgeleitet.

Bedeutung und Nutzung: Yieldelastizität dient der Ressourcenallokation, Risikoabwägung und Politikgestaltung, indem sie zeigt, wie stark Erträge auf Veränderungen von Inputs oder Preisen reagieren. Sie ist jedoch eine lokale Größe; ihre Werte hängen von Technik, Umweltbedingungen und dem aktuellen Niveau der Variablen ab. Verwechseln sollte man sie nicht mit Begriffen wie Yield to Maturity, da sich unterschiedliche Felder auf verschiedene Arten von Erträgen beziehen.