Wissensmanager

Wissensmanager bezeichnet eine Funktion in Organisationen, die darauf abzielt, Wissen systematisch zu erfassen, zu speichern, weiterzugeben und nutzbar zu machen. Die Rolle konzentriert sich darauf, Wissenskapital zu strukturieren, den Wissensaustausch zu fördern und Entscheidungen durch verlässliche Informationen zu unterstützen.

Zu den typischen Aufgaben gehören die Entwicklung einer Wissensmanagement-Strategie, der Aufbau von Taxonomien und Metadatenstandards, die Pflege eines Wissensbasissystems sowie die Förderung von Lern- und Austauschprozessen. Zudem gehört die Gestaltung von Prozessen, die Wissensaufnahme, -verteilung und -codifikation sicherstellen, etwa through Lernberichte, Projekt-Abschlussdokumentationen, Intranet-Lösungen oder Communities of Practice. Die Codifikation erfolgt oft in Wissensdatenbanken oder Ontologien, unterstützt von Schulungen und Entscheidungsunterstützungstools.

Wissensmanager arbeiten oft eng mit IT, Personalwesen, Qualitäts- und Prozessmanagement zusammen und tragen Verantwortung für Governance, Informationsqualität und Sicherheitsaspekte. Sie koordinieren Standards, sorgen für Compliance und fördern eine Kultur des Wissensaustauschs.

Zu den Vorteilen gehören beschleunigte Entscheidungsfindung, bessere Wiederverwendung von Know-how, gesteigerte Innovation und Risikominimierung durch dokumentierte Erfahrungen. Herausforderungen sind kulturelle Widerstände, Informationsüberflutung, unklare Eigentumsverhältnisse, veraltete Informationen sowie Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen.

Typische Qualifikationen umfassen Studien in Informationswissenschaft, Bibliotheks- oder Dokumentationswesen, Wirtschaftsinformatik oder verwandten Feldern sowie Kenntnisse in Taxonomie-Design, Metadaten, Suchtechnologien und Change Management. Als Disziplin des Wissensmanagements verbindet der Wissensmanager Fachabteilungen, IT und Führung, um Wissenskapital systematisch zu erfassen, zu speichern, zu teilen und nutzbar zu machen.