Wechselobjektivsysteme

WechselobjektivSysteme bezeichnen Kamerasysteme, bei denen Objektive nicht fest mit dem Gehäuse verbunden sind. Durch standardisierte Bajonett- oder Schraubgewinde ermöglichen sie den Austausch von Objektiven für unterschiedliche Brennweiten, Lichtverhältnisse und Anwendungsbereiche. Typisch kooperieren Objektiv und Kamera Elektronik für Autofokus, Belichtungsmessung, Bildstabilisierung und Datenaustausch (EXIF, Firmware-Updates).

Ihre Geschichte reicht von frühen Schraubgewinden bis zu modernen Bajonett-Systemen. In der analogen Ära dominierten Kameras mit Schraubgewinde (M42) und später SLR-Bajonettformen wie Nikon F, Canon FD oder Pentax K. In den letzten Jahren hat das Spiegellose-Design entscheidend geprägt: kurze Flange-Fokaldistanzen ermöglichen kompaktere Gehäuse und neue Optiken, Adapter erweitern die Kompatibilität.

Wichtige Merkmale sind Bajonettformen, Flange-Fokaldistanzen, Sensorformate (Vollformat, APS-C, Micro Four Thirds) sowie herstellergebundene Protokolle für Fokus, Blende und Stabilisierung. Je nach System unterscheiden sich Montagen, Linsenarchitektur und Zubehör wie Adapter, Telekonverter oder Makro-Objektive. Bereits existierende Alternativen umfassen Vollformat- und APS-C-Systeme sowie Micro Four Thirds; viele dieser Systeme sind mit Adaptern übergreifend nutzbar, teils mit Funktionsverlusten.

Zu den heute verbreiteten Wechselobjektivsystemen gehören Canon RF, Nikon Z, Sony E, Fujifilm X und Micro Four Thirds. Ältere Systeme wie Canon EF oder Nikon F bleiben im Gebrauchtmarkt relevant. Der Trend geht zur Hybridkamera mit hoher Auflösung, schneller Autofokusleistung und fortschrittlicher Bildstabilisierung.

Vorteile sind hohe Flexibilität, große Objektivvielfalt und potenziell bessere Bildqualität durch spezialisierte Optiken. Nachteile: Gewicht, Kosten, komplexe Ökosysteme und gelegentliche Kompatibilitätsprobleme, insbesondere bei älteren Objektiven oder bei Einsatz von Adaptern.