Vollkeramiken

Vollkeramik bezeichnet dentalrestaurationen, die vollständig aus keramischem Material bestehen und keine metallische Unterkonstruktion verwenden. Zu den gängigsten Materialien gehören Zirconiumdioxid (Zirkon) und Lithiumdisilikat-Glaskeramiken, sowie andere glasbasierte Keramiken. Vollkeramische Restaurationen kommen in Kronen, Inlays, Onlays, Veneers und festen Brücken zum Einsatz. Im Vergleich zu Metallkeramikrestaurationen bieten sie eine hohe Ästhetik, Farbstabilität und Biokompatibilität; Metallränder bleiben nicht sichtbar.

Zirkonoxid zeichnet sich durch hohe Festigkeit und Bruchzähigkeit aus und wird häufig im hinteren Zahnbereich eingesetzt. Lithiumdisilikat-Glaskeramiken liefern hervorragende Ästhetik und ausreichende Festigkeit, weshalb sie sich gut für Frontzähne eignen. Moderne hochtransluzente Zirconia-Varianten verbessern die Ästhetik weiter, wobei monolithische Ausführungen das Risiko von Veneering-Chips reduzieren.

Die Herstellung erfolgt überwiegend CAD/CAM-gesteuert: Zirkon wird gefräst und gesintert, Lithiumdisilikat kann gefräst oder als Presskeramik verarbeitet werden. Die Befestigung wird adhäsiv durchgeführt; glasbasierte Keramiken lassen sich durch säureätzung und Silanisierung vorbereiten, Zirkon durch MD-promoteren Primeren und passende Resin-Zemente. Die Materialwahl hängt von Ästhetik, Belastung und Zahnerhalt ab.

Vorteile liegen in der Ästhetik, Biokompatibilität und der Metallfreiheit. Nachteile umfassen das Risiko von Bruch bei sehr dünnen Strukturen, gelegentliche Veneering-Chips bei mehrschichtigen Systemen, sowie höhere Technik- und Kostenaufwand. Eine sorgfältige Planung von Substanzaufbau, Okklusion und Randschluss ist wichtig.

Langzeitdaten zeigen für viele Vollkeramik-Kronen und veneers gute Überlebensraten über 5 bis 10 Jahre, wobei Ergebnisse stark von Indikation, Technik und Patientenfaktoren abhängen. Weiterentwicklungen in Materialien und Befestigungstechniken verbessern kontinuierlich Haltbarkeit und Ästhetik.

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