Metallfreiheit

Metallfreiheit bezeichnet das Bestreben, gänzlich oder weitgehend auf den Einsatz metallischer Werkstoffe zu verzichten. Der Begriff wird in verschiedenen Fachbereichen genutzt, insbesondere in der Medizin, der Materialwissenschaft und der Industrie, wo Biokompatibilität, Allergierisiken, Ästhetik und Umweltaspekte eine Rolle spielen.

In der Zahnmedizin steht metallfreier Zahnersatz im Mittelpunkt, etwa vollkeramische Kronen, Brücken und Frontzähne, die keine Basislegierungen aus Metallen enthalten. Typische Materialien sind Zirkonoxid, Aluminiumoxid oder glas keramische Systeme. Vorteile sind Biokompatibilität, geringe Allergierisiken und eine natürliche Ästhetik, während mechanische Belastbarkeit, Kosten und Verfügbarkeit je nach System variieren können.

Bei Implantaten gibt es ebenfalls Ansätze zur Metallfreiheit, vor allem keramische Implantate aus Zirkonoxid. Diese gelten als ästhetisch ansprechend und biokompatibel, haben jedoch hinsichtlich Langzeitergebnissen weniger Daten als konventionelle Titanimplantate. Die Verbreitung ist regional unterschiedlich und von Kosten sowie Fachkompetenz abhängig.

Neben der Zahnmedizin wird Metallfreiheit auch in anderen Bereichen der Materialforschung verfolgt, etwa bei der Metallfreien Katalyse mit organischen Systemen oder bei metallfreier Elektronik, die auf Kohlenstoff- oder Polymerwerkstoffen basiert. In Konsum- und Gesundheitsprodukten kann Metallfreiheit Allergierisiken mindern, zum Beispiel durch nickelarme oder nickel­freie Varianten.

Historisch gewann der Trend zu metallfreier Technik mit der Entwicklung keramischer Werkstoffe in den letzten Jahrzehnten, insbesondere Zirkonoxid- und glass- keramiken. Fortschritte in CAD/CAM-Verfahren erleichtern die Herstellung passgenauer, metallfreier Komponenten und fördern deren Einsatz in der Praxis.

Metallfreiheit bleibt ein breit gefächerter Ansatz mit Vorteilen in Biokompatibilität, Ästhetik und Umweltverträglichkeit, verbunden mit technischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Herausforderungen, deren Bedeutung je nach Anwendungsbereich variiert.