Verdunstungsgebieten

Verdunstungsgebiete sind geografische Regionen, in denen die Evapotranspiration (ET) die Niederschläge übersteigt, sodass Boden, Wasserflächen und Vegetation Wasser verlieren, ohne dass dieses Defizit durch ausreichende Niederschläge ausgeglichen wird. In solchen Gebieten ist der Wasserhaushalt durch eine hohe Verdunstung und Transpiration geprägt, wodurch sich Grundwasserneubildung und Bodenfeuchte stark negativ entwickeln können.

Ursachen und Merkmale sind vor allem klimatische Bedingungen wie hohe Sonneneinstrahlung, warme Temperaturen, geringe Luftfeuchtigkeit und gelegentliche oder anhaltende Winde sowie Boden- und Vegetationsparameter wie geringe Bodenfeuchte, saubere oder nährstoffarme Böden und spärliche Deckung durch Vegetation. Verdunstungsgebiete treten vermehrt in ariden und semiariden Regionen sowie in klimatisch heißen Sommern auf; sie können saisonal auftreten, besonders in Trockenzeiten oder während extremer Hitzeperioden.

Auswirkungen und Bedeutung betreffen Wasserressourcen, Landwirtschaft und Ökosysteme. Hohe Verdunstung reduziert die verfügbare Bodenfeuchte, hemmt Grundwasserneubildung und kann zu Wassermangel in Nutzflächen führen. In der Landwirtschaft beeinflusst ET die Bewässerungsplanung, Ernteerträge und Anbaustrategien. Fernerkundliche Methoden, Modellberechnungen und Messungen liefern ET-Schätzungen, etwa durch MODIS-basierte ET-Karten, Penman-Monteith-Modelle oder Lysimeter- und Eddy-Covariance-Messungen, um Verdunstungsgebiete zu kartieren und zu bewerten.

Beispiele finden sich in Wüsten- und Steppengebieten, mediterranen Sommerregionen sowie in stark wasserbeanspruchten Agrarzonen, wo Verdunstung eine zentrale Größe des regionalen Wasserhaushalts darstellt.