ETSchätzungen

ET-Schätzungen bezeichnet Schätzwerte der Dauer von Aufgaben, Prozessen oder Ereignissen, die in Planung, Terminierung und Forecasting verwendet werden. Der Begriff wird in deutschsprachigen Texten oft aus dem Englischen abgeleitet, wobei ET für Estimated Time oder Expected Time steht. Sie bilden die Grundlage für Zeitpläne, Ressourcenallokation und Risikobewertung.

Anwendungsgebiete liegen in Projektmanagement, Softwareentwicklung, Fertigung, Logistik und Wartung. ET-Schätzungen unterstützen die Erstellung von Zeitplänen, Gantt-Diagrammen, Lieferplänen, Kapazitätsberechnungen sowie Budgetierung und Kapazitätsplanung.

Methoden umfassen traditionelle drei-Punkt-Schätzungen (angelehnt an PERT), bei denen die Dauer aus einer optimistischen, einer wahrscheinlichsten und einer pessimistischen Schätzung berechnet wird, z. B. TE = (a + 4m + b)/6. Weitere Ansätze nutzen historische Durchlaufzeiten, Zeitreihenmodelle, Regression, maschinelles Lernen oder Monte-Carlo-Simulationen, um Unsicherheit zu quantifizieren und Konfidenzintervalle abzuleiten.

Der Prozess umfasst Datensammlung aus früheren Projekten, Auswahl geeigneter Schätzmethoden, Berechnung der ETA, Berücksichtigung von Unsicherheit und regelmäßige Aktualisierung mit neuen Informationen. Wichtig ist die Vermeidung von Verzerrungen wie Optimismus oder Verankerung sowie die klare Kommunikation von Annahmen und Unsicherheiten.

Historisch wurzeln ET-Schätzungen im Operations Research, insbesondere in Methoden wie CPM und PERT, die seit den 1950er Jahren in Planungspraxen verbreitet wurden. In modernen Arbeitsprozessen sind sie integraler Bestandteil des Risikomanagements, der Ressourcenplanung und der strategischen Entscheidungsfindung.