Verbphrasen

Verbphrasen, im Deutschen oft als phrasal verbs bezeichnet, sind mehrwortige Verbformen, die aus einem finiten Verb plus einem oder mehreren Partikeln bestehen. Die Partikeln sind häufig Adverbien oder Präpositionen und verändern oder präzisieren die Grundbedeutung des Verbs. Viele Verbphrasen weisen eine idiomatische Bedeutung auf, die sich nicht zuverlässig aus den Teilen ableiten lässt. Sie spielen eine zentrale Rolle im gesprochenen Deutsch und treten auch in der Schriftsprache auf.

Klassifikation und Beispiele: Es gibt trennbare und untrennbare Verbphrasen. Bei trennbaren Verben wird die Partikel im Hauptsatz vom finiten Verb getrennt, z. B. aufstehen: Ich stehe jeden Morgen früh auf. Im Perfekt lautet das Partikel in der Regel am Ende des Satzes: Ich bin heute früh aufgestanden. Andere Beispiele: anrufen → Ich rufe dich später an; Wir haben dich angerufen. Bei untrennbaren Verben bleiben Prefix und Verb zusammen, z. B. beachten: Wir müssen den Hinweis beachten; Wir haben den Hinweis beachtet. Weitere untrennbare Beispiele sind ver-, be-, ent-, er-, durch-, de-, miss-, zer- Verben wie verstehen, beeinflussen, beachten, verzögern.

Semantik und Einsatz: Viele Verbphrasen sind idiomatisch oder lexikalisch fest verbunden, sodass die Bedeutung über das reine Verb mit der Partikel hinausgeht. Sie beeinflussen oft die Richtungsangaben, das Tempo oder den Aspekt des Geschehens. Im Deutschen ist der richtige Umgang mit Verbphrasen eng mit der Wortstellung verbunden, insbesondere in Haupt- und Nebensätzen sowie bei Modalen Hilfsverben. Lernen erfordert häufig das Merken von häufigen Formen, Kollokationen und festen Bedeutungen.