Umweltgeografie

Umweltgeografie, der deutsche Begriff für environmental geography, untersucht die räumlichen Aspekte von Umweltprozessen und die Wechselwirkungen zwischen Menschen und natürlichen Systemen. Sie betrachtet, wie Landschaften und Umweltverhältnisse sich im Raum und über die Zeit verändern und wie geografische Lage, Maßstab und Umweltbedingungen menschliche Aktivitäten beeinflussen und umgekehrt. Die Disziplin verbindet Elemente derPhysical Geography und der Human Geography und nutzt räumliche Analyse, um Umweltphänomene zu erklären.

Zu den Kernthemen gehören Landnutzungs- und Landbedeckungsänderungen, Ressourcenmanagement, Wasser- und Bodensysteme, Klimaauswirkungen sowie Anpassung und Minderung, Risiko- und Gefahrenforschung (z. B. Überschwemmungen, Hangrutschungen). Weitere Bereiche behandeln Ökosystemdienstleistungen, Biodiversität, städtische Umweltqualität, Umweltverschmutzung, Energielandschaften, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und nachhaltige Entwicklung. Die Forschung betrachtet oft die Rückkopplungen zwischen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Prozessen auf regionaler, nationaler und globaler Ebene.

Methodisch verbindet Umweltgeografie quantifizierende Ansätze wie GIS, Fernerkundung und räumliche Modellierung mit Feldforschung, Kartographie sowie qualitativen Methoden. Der interdisziplinäre Charakter betont die Integration von Daten und Perspektiven aus Ökologie, Ökonomie, Planung und Umweltpolitik sowie partizipative Ansätze.

In deutschsprachigen Ländern wird Umweltgeografie meist in Geographieabteilungen von Hochschulen gelehrt. Die Forschung trägt zu Politik und Planung bei, indem sie Entscheidungen zu Landnutzung, Klimaanpassung, Resilienz und Umwelt Governance unterstützt und so die nachhaltige Gestaltung des Verhältnisses von Gesellschaft und Umwelt fördert.