Umweltethik

Umweltethik ist ein Teilgebiet der Philosophie, das die moralische Beziehung des Menschen zur natürlichen Umwelt untersucht, einschließlich Tieren, Pflanzen, Ökosystemen und Landschaften. Es befasst sich mit dem Wert der Natur, mit unseren Pflichten gegenüber nichtmenschlichen Wesen und damit, wie ökologische Belange mit menschlichen Interessen abgewogen werden sollten.

Zentrale Fragen betreffen, ob die Natur intrinsischen Wert besitzt, unabhängig von ihrem Nutzen für den Menschen, und ob moralische Berücksichtigung über Menschen hinaus auf andere Lebewesen oder ganze Ökosysteme ausgeweitet werden sollte. Das Feld unterscheidet anthropozentrische, biozentrische und ökozentrische bzw. tiefenökologische Perspektiven und stützt sich auf Ansätze aus Utilitarismus, Deontologie und Tugendethik.

Zu den einflussreichen Ansätzen gehören Leopolds Landethik, die argumentiert, dass eine Handlung dann richtig ist, wenn sie die Integrität, Stabilität und Schönheit des biotischen Ganzen wahrt; Arne Naess' Deep Ecology mit biosphärischem Egalitarismus; Paul Taylors Respect for Nature; und Hans Jonas' Verantwortungsprinzip angesichts technischer Macht. J. Baird Callicott hat Leopolds Ethik im zeitgenössischen Diskurs weiterentwickelt.

Anwendungen betreffen Biodiversitätsschutz, Klima- und Ressourcennutzung, Tierschutz, Umweltgerechtigkeit und politische Regulierung. Debatten drehen sich um den moralischen Status von Nicht-Menschlichem, Pflichten gegenüber zukünftigen Generationen sowie um die konkrete Umsetzung ethischer Prinzipien in Gesetzen und öffentlichen Politiken.

---