Umgebungsbild

Umgebungsbild ist ein Begriff aus Geografie, Architektur und Stadtplanung. Er beschreibt die visuelle Gesamtheit des Umfelds eines Ortes oder Projekts, also die sichtbaren Merkmale der Umgebung, die Wahrnehmung von Raum, Struktur und Landschaft. Das Umgebungsbild umfasst natürliche Elemente wie Topografie, Vegetation und Gewässer sowie bauliche Gegebenheiten wie Gebäude, Straßen und Freiräume und bezieht auch Licht, Blickachsen und Perspektiven mit ein.

Zweck ist es, die Beziehung eines Vorhabens zur Umgebung verständlich zu machen, Auswirkungen auf die Wahrnehmung zu beurteilen und Gestaltungsempfehlungen abzuleiten. Es dient Planungsbeteiligten, Architektinnen und Architekten sowie der Öffentlichkeit als Orientierung, wie ein Neubau oder eine Maßnahme in das Stadt- oder Landschaftsbild eingreift.

Typische Inhalte sind Beschreibung von Landschaftsstrukturen, Maßstab, Formensprache, Materialität der Bestandbebauung, Öffnungen und Sichtverbindungen, sowie sozial-kulturelle Kontexte. Visualisierungen wie Fotos, Skizzen, Perspektiven und, bei Bedarf, 3D-Modelle unterstützen die Dokumentation.

Methodisch wird das Umgebungsbild durch Feldbegehungen, Aufnahme von Referenzsituationen, standortunabhängige Analysen und ggf. räumliche Abbildungen erstellt. Varianten- oder Szenarienstudien zeigen, wie sich unterschiedliche Gestaltungskonzepte auf das Erscheinungsbild auswirken würden.

Im Planungs- und Genehmigungsrecht kommt dem Umgebungsbild eine Rolle in Umweltprüfungen, Bebauungsplänen und Gestaltungsrichtlinien zu. Es dient dem Schutz des Stadtraums, der Ortsbildqualität und der landschaftlichen Prägung sowie der Akzeptanz von Projekten in der Bevölkerung.

Verwandte Begriffe sind Landschaftsbild und Stadtbild. Das Umgebungsbild fokussiert in der Regel die unmittelbare Umgebung eines Projekts, während Landschaftsbild und Stadtbild oft größere räumliche Zusammenhänge beschreiben. Gemeinsam dienen sie der Bewertung des räumlichen Erscheinungsbildes und der Ästhetik des Ortes.