Täuschungsversprechens

Täuschungsversprechens bezeichnet eine Form des Versprechens, das in der Absicht gegeben wird, andere zu täuschen oder dessen Einhaltung zumindest ernsthaft zu gefährden. Typisch ist, dass der Versprechende weiß, dass er das Versprechen nicht oder nicht zuverlässig halten kann, oder dass ernsthafte Zweifel an der Durchführbarkeit bestehen, die er nicht offenlegt.

Es unterscheidet sich von einer Lüge, bei der eine behauptete Tatsache bewusst falsch wiedergegeben wird, und von einem leeren oder scheinbaren Versprechen, das zwar ausgesprochen wird, aber ohne ernsthafte Absicht der Durchführung gegeben wird. Ein Täuschungsversprechen liegt vor, wenn der Versprechende die Unmöglichkeit oder Unwahrscheinlichkeit der Erfüllung kennt oder zu übersehen scheint und dennoch darauf setzt, Vertrauen zu gewinnen oder Nutzen zu ziehen. In der Praxis wird oft von arglistiger Täuschung gesprochen, wenn Absicht und Vorkenntnis der Unwahrheit nachweisbar sind.

Rechtskontextuell kann ein Täuschungsversprechen in vielen Rechtsordnungen zu Anfechtung oder Schadensersatz führen. Im deutschen Zivilrecht wird Täuschung in Vertragsverhandlungen als Grundlage für eine Anfechtung oder für Ansprüche aus dem allgemeinem Zivilrecht gesehen, abhängig von den konkreten Umständen und dem Nachweis der Absicht. In anderen Jurisdiktionen können ähnliche Folgen unter Betrug, falscher Täuschung oder sittenwidrigen Rechtsgeschäften greifen.

Anwendungsfelder finden sich in Alltagssprache, Werbung, Politik und Wirtschaftsverhandlungen. Die Folge eines Täuschungsversprechens ist meist ein Vertrauensverlust und eine Störung der Relationen zwischen den Beteiligten. Ethisch wird es als missbräuchlich bewertet, da es auf Manipulation statt auf Zuverlässigkeit setzt.