Tropfenrate

Tropfenrate beschreibt die Geschwindigkeit, mit der Flüssigkeit in Tropfen abgegeben wird. Sie wird in der Regel in Tropfen pro Minute (gtt/min) angegeben und findet in verschiedenen Bereichen Anwendung, etwa bei Infusionssystemen, bei Augentropfen oder in Laborprozessen, in denen Tropfenbildung eine Rolle spielt.

Zur Umrechnung in Volumen pro Zeit wird der Tropfenfaktor der verwendeten Vorrichtung benötigt, also wie viele Tropfen einem Milliliter entsprechen (häufig 10, 15, 20 oder 60 gtt/mL). Daraus ergibt sich die Beziehung mL/min = gtt/min ÷ (gtt/mL). Beispiel: Bei 60 gtt/min und 20 gtt/mL ergeben sich 3 mL/min.

In der klinischen Praxis dient die Tropfenrate der Dosierung von Infusionslösungen. Manuelle Berechnungen sind fehleranfällig, daher kommen häufig Infusionspumpen zum Einsatz, die eine präzise Abgabe ermöglichen. In der Augenheilkunde ist die Tropfenrate weniger standardisiert; hier wird oft gezählt, wie viele Tropfen pro Gabe nötig sind, wobei die tatsächliche Tropfengröße von der Tropfenspende des Flaschenhalses abhängt.

Faktoren, die die Tropfenrate beeinflussen, umfassen den Druck der Flüssigkeit (z. B. Höhe der Flasche), Viskosität und Oberflächenspannung der Flüssigkeit, den Durchmesser der Tropfeinrichtung, Temperatur sowie Abnutzung oder Verschleiß von Bauteilen. Kleinere Tropföffnungen erzeugen oft feiner geteilte Tropfen und verändern damit den Tropfenfaktor.

Messung und Kontrolle können durch Tropfenzählung über eine definierte Zeit oder durch Kalibrierung des Tropfsets erfolgen. In sicherheitskritischen Anwendungen erhöhen automatische Systeme die Genauigkeit gegenüber rein manuellen Methoden.