Transplantationszentren

Transplantationszentren sind spezialisierte medizinische Einrichtungen, die Transplantationen von Organen wie Nieren, Leber, Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse sowie in seltenen Fällen Dünndarm durchführen. Sie bieten das gesamte Spektrum von der Organbeschaffung, Patienten- und Spenderevaluation, Zuteilung und Transplantation bis zur langfristigen Immuntherapie und Nachsorge. Viele Zentren führen auch Programme für lebende Spender durch und betreiben Forschungs- und Bildungsaktivitäten.

Das Behandlungsteam besteht aus Transplantationschirurgen, Nephrologen bzw. Hepatologen, Anästhesisten, Intensivmedizinern, Transplantationskoordinatoren, Pflegepersonal, Immunologen, Pathologen und Sozialarbeitern. Die Zentren verfügen über Intensivstationen, Operationssäle, Transplantations- und Laboreinrichtungen sowie Transport- und Erhaltungsmöglichkeiten für Organe. Die Zuteilung erfolgt über Allocation-Systeme, basierend auf medizinischer Dringlichkeit, Kompatibilität und Wartezeit, begleitet von Laboruntersuchungen wie Kreuzprobe und AB0-Kompatibilität.

Rechtlich und qualitätsbezogen arbeiten Transplantationszentren unter gesetzlichen Regelungen des Transplantationsrechts und im Rahmen nationaler Aufsichts- und Qualitätsanforderungen. Sie nehmen an nationalen Organspende- und Transplantationsregistern teil, müssen Qualitätsstandards erfüllen, regelmäßige Outcome-Berichte liefern und an Audits teilnehmen.

Ethik und Versorgung: Wichtige Aspekte sind informierte Zustimmung, Gerechtigkeit in der Organvergabe, Datenschutz und Sicherheit der Immunsuppression. Zentren fördern die Weiterentwicklung des Fachgebiets durch Forschung, klinische Studien und Ausbildung.