Tischübungen

Tischübungen, auch Tischübung genannt, sind eine Form von Übung im Risiko- und Krisenmanagement. Bei diesen Übungen diskutieren Teilnehmende in einem Sitzungssaal an einem runden Tisch über ein simuliertes Einsatzszenario, ohne dass reale Kräfte mobilisiert werden. Ziel ist es, Entscheidungswege, Kommunikationsprozesse und Ressourcenbedarf zu erproben.

Ablauf: Ein Moderator führt durch das Szenario und legt Lernziele fest. Das Szenario wird schrittweise durch sogenannte Injects erweitert – Meldungen, neue Informationen oder Ereignisse, die die Entscheider vor neue Aufgaben stellen. Die Teilnehmenden ordnen Aufgaben zu, legen Prioritäten fest und testen die Zusammenarbeit der beteiligten Organisationen. Am Ende folgt eine Auswertung mit Stärken, Schwächen und Handlungsbedarf, oft in Berichtsform.

Anwendungsfelder: Tischübungen finden breite Anwendung in Behörden, Unternehmen, Infrastruktur- und Gesundheitssektoren sowie in der Lehre. Sie dienen der Vorbereitung auf Notfälle, der Prüfung von Standardarbeitsanweisungen (SOPs), der Koordination zwischen Abteilungen, Behörden und externen Partnern sowie der Kommunikation mit der Öffentlichkeit.

Vorteile und Grenzen: Sie sind kostengünstig, flexibel und zeitnah umzusetzen und bieten eine sichere Umgebung für risiko-bezogene Entscheidungen. Grenzen sind das Fehlen physischer Übungen, begrenzte zeitliche Dynamik und die Abhängigkeit von ehrlichen Diskussionen; Ergebnisse werden in Nachbearbeitungen, Berichten und aktualisierten Plänen dokumentiert.