Tiefengewebe

Tiefengewebe bezeichnet Gewebe, das sich unterhalb der Oberflächenstrukturen eines Organes oder des Körpers befindet. In der Anatomie und Histologie wird der Begriff verwendet, um Gewebeebenen zu benennen, die weiter vom Außenrand entfernt liegen als das Oberflächengewebe (z. B. Epidermis oder Schleimhäute). Das Tiefengewebe umfasst unterschiedliche Gewebetypen, darunter Muskelgewebe, Fettgewebe, Bindegewebe, Gefäß- und Nervengewebe sowie innere Organstrukturen, Faszien und tiefer gelegene Hautschichten wie Dermis und Subkutis.

Das Tiefengewebe erfüllt eine Bandbreite von Funktionen, etwa mechanische Stütze und Beweglichkeit, Speicherung von Energieressourcen (Fettgewebe), Transport und Versorgung der Zellen mit Nährstoffen sowie Immun- und Heilungsprozesse. Es bildet außerdem die Grundlage für die Formgebung und Funktion einzelner Organsysteme.

In der Diagnostik und Behandlung wird oft zwischen Oberflächen- und Tiefengewebe unterschieden. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, MRT oder CT ermöglichen die Abbildung tiefer Gewebeschichten. Biopsien tiefer Gewebestrukturen erfordern meist spezialisierte Techniken und sorgfältige Abwägung von Risiken wie Blutung oder Infektion.

Siehe auch: Oberflächengewebe, Dermis, Subkutis, Faszien, Muskelgewebe.