Teilbesitz

Teilbesitz ist im deutschen Zivilrecht eine Form des Besitzes, bei der mehrere Personen eine Sache gemeinschaftlich besitzen oder berechtigt sind, sie gemeinsam zu nutzen. Dabei hat jeder Teilbesitzer einen bestimmten Anteil an der Sache oder darf die Nutzung auf bestimmte Teilbereiche beschränken. Der Besitz ist eine sachliche, tatsächliche Rechtslage, während Eigentum und Nutzungsrechte davon unabhängig geregelt werden können.

Die Rechtslage des Teilbesitz hängt stark vom zugrunde liegenden Rechtsverhältnis ab. Oft ergibt sich Teilbesitz aus vertraglichen Vereinbarungen, aus Erb- oder Schenkungsfolgen oder aus Formen des Miteigentums. Praktisch kann Teilbesitz sowohl bei beweglichen Sachen als auch bei unmovable Gegenständen auftreten. Der Besitz bleibt grundsätzlich eine faktische Situation, während Eigentum getrennt oder anteilig bestehen kann.

Zu den typischen Rechten und Pflichten der Teilbesitzer gehören das Recht auf Nutzung im Rahmen des Anteils, anteilige Kostenbeteiligung und die Pflicht, die Sache pfleglich zu behandeln. Grundsätzlich bedarf es oft der Zustimmung aller Teilbesitzer oder einer vertraglich festgelegten Mehrheitsregelung für Entscheidungen, die die Sache betreffen. Streitfälle werden üblicherweise durch vertragliche Regelungen, Mediation oder, falls erforderlich, durch gerichtliche Klärung gelöst.

Beendigung des Teilbesitzes erfolgt durch Teilung der Sache (Partition), Abtretung einzelner Anteile, Verkauf von Anteilen oder durch Aufhebung der zugrunde liegenden Vereinbarung. Eine Teilung kann eine physische Aufteilung oder eine rechtliche Neuordnung des Eigentums bedeuten.

Beispiele sind gemeinschaftlich genutzte bewegliche Gegenstände, wie eine gemeinsam besessene Maschine, oder mehrere Eigentümer eines Grundstücks, die einen Teilbesitz am Gesamtgrundstück haben.