Steuerrückerstattung

Steuerrückerstattung bezeichnet die Rückzahlung eines zu viel gezahlten Steuerbetrags durch das Finanzamt. In Deutschland entsteht eine solche Rückzahlung in der Regel, wenn die Steuervorauszahlungen oder die vom Arbeitgeber abgeführte Lohnsteuer höher ausfallen als die tatsächlich fällige Einkommensteuer und andere steuerliche Abgaben. Gründe dafür sind unter anderem Abzüge und Freibeträge wie Werbungskosten, Sonderausgaben, Vorsorgeaufwendungen, außergewöhnliche Belastungen oder Kinderfreibeträge sowie weitere Steuervergünstigungen.

Um eine Steuerrückerstattung zu erhalten, reicht in vielen Fällen die Abgabe einer Steuererklärung (Einkommensteuererklärung) beim Finanzamt. Die Erklärung kann elektronisch über das ELSTER-Portal eingereicht werden. Typische Unterlagen sind die Lohnsteuerbescheinigung des Arbeitgebers sowie Nachweise für Werbungskosten, Sonderausgaben, Vorsorgeaufwendungen, Kinderbetreuungskosten und ähnliche Posten. Arbeitnehmer haben zudem oft die Möglichkeit eines Lohnsteuerjahresausgleichs durch den Arbeitgeber oder durch die Steuererklärung.

Nach Prüfung des Steuerfalls erstellt das Finanzamt einen Steuerbescheid. Enthält er eine Überzahlung, wird der Betrag in der Regel erstattet. Die Erstattung erfolgt meist per Überweisung auf das angegebene Bankkonto. Die Bearbeitungsdauer variiert, typischerweise einige Wochen bis Monate, abhängig von der Komplexität des Falls und der Arbeitsbelastung des Finanzamts.

Eine Steuerrückerstattung ist insbesondere dann sinnvoll, wenn zu viel Lohnsteuer einbehalten wurde oder steuerliche Abzüge nicht vollständig genutzt wurden. Eine korrekte Angabe aller relevanten Belege beschleunigt das Verfahren und verhindert Verzögerungen.