Stauverwaltung

Stauverwaltung umfasst Planung, Betrieb und Steuerung von Verkehrssystemen mit dem Ziel, Staus zu vermeiden oder abzubauen und die Leistungsfähigkeit des Netzes zu erhöhen. Sie umfasst strategische, operative und taktische Maßnahmen, die darauf abzielen, Fahrzeiten zu reduzieren, Kapazitäten effizient zu nutzen und Umweltbelastungen zu verringern.

Auf drei Ebenen erfolgt Stauverwaltung: strategisch (Infrastrukturplanung, Netzausbau, Kapazitätsmanagement), operativ (Signalsteuerung, Rampenregelung, Incident-Management) und taktisch/dynamisch (vernetzte Verkehrssysteme, dynamische Informationssysteme, Echtzeitsteuerung). Diese Ebenen arbeiten zusammen, um Engpässe zu vermeiden, Störfälle zu bewältigen und den Verkehrsfluss zu stabilisieren.

Technische Grundlage sind Daten aus Straßensensoren, Kameras, Mobilfunk- oder Navigationsdaten sowie Prognosemodelle und Simulationen. Diese ermöglichen Echtzeit-Analytik, Störungsfrüherkennung und Vorhersagen von Verkehrsentwicklungen, oft ergänzt durch KI- oder modellbasierte Ansätze. Integrierte Informations- und Kommunikationssysteme unterstützen Entscheidungsträger und ermöglichen zeitnahe Maßnahmen.

Typische Maßnahmen umfassen adaptive Ampelsteuerung, Rampenmetering, Verkehrsumleitungen, dynamische Fahrbahn- und Informationsanzeigen, Öffentliche-Verkehr-Priorisierung und zeitweilige Sperrungen oder Umleitungen bei Unfällen oder Baustellen. Ziel ist es, den Verkehr effizient zu lenken und Alternativrouten gezielt zu nutzen.

Ziele sind niedrigere Stauhäufigkeit, geringere Wartezeiten, reduzierte Emissionen und verbesserte Pünktlichkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln. Herausforderungen sind Datenschutz, Kosten, technische Kompatibilität, Akzeptanz der Nutzer und die Koordination zwischen Behörden, Netzbetreibern und Verkehrsteilnehmern.

Siehe auch: Intelligente Verkehrssysteme, Verkehrsmanagement, Verkehrsplanung.