Selbstabwertend

Selbstabwertend beschreibt ein Verhalten, Denken oder eine Haltung, bei der das eigene Selbst stark negativ bewertet wird. Personen mit selbstabwertendem Denken neigen dazu, sich selbst als minderwertig, unfähig oder unwürdig zu sehen und äußern dies oft in Worten oder Handlungen. Es handelt sich um eine Form der Abwertung des Selbst, die das Selbstwertgefühl belastet und negative Auswirkungen auf Motivation, Stimmung und Beziehungen haben kann.

Typische Merkmale sind übermäßige Selbstkritik, das Leugnen eigener Erfolge, das Fokussieren auf vermeintliche Fehler und das Ignorieren positiver Rückmeldungen. Selbstabwertung kann sowohl im inneren Dialog als auch im äußeren Verhalten sichtbar werden, etwa durch Demutsschwüre, herabsetzende Bemerkungen über die eigene Person oder das Vermeiden von Chancen aus Angst vor Misserfolg.

Ursachen liegen häufig in der Kindheit, invalidierenden Erfahrungen, chronischer Kritik oder internalisierter negativer Normen. Sie können mit niedrigem Selbstwertgefühl, depressiven Symptomen oder Angststörungen verbunden sein. In der Forschung wird Selbstabwertung oft als kognitive Verzerrung bezeichnet, die zu einer Abwärtsspirale negativer Gefühle führt.

Behandlungsmöglichkeiten umfassen psychotherapeutische Ansätze wie kognitive Verhaltenstherapie, die dazu beitragen, automatische negative Gedanken zu identifizieren, Gegenbelegen zu prüfen und eine realistischere Selbstwahrnehmung zu entwickeln. Achtsamkeitsbasierte Ansätze und stärkenorientierte Interventionen können ebenfalls hilfreich sein. Wichtig ist der Unterschied zwischen konstruktiver Selbstkritik, die zur persönlichen Entwicklung beiträgt, und schädlicher Selbstabwertung, die das Wohlbefinden beeinträchtigt.