Salzwasserlagunen

Salzwasserlagunen sind küstennahe, halb eingeschlossene Meeresgewässer, die durch Barrieren wie Dünenketten, Inseln oder Riffe von der offenen See getrennt sind. Durch Gezeitenöffnungen oder Kanäle bleibt die Lagune mit dem Meer verbunden, sodass salzhaltiges Wasser in die Lagune eindringen kann und sich mit lokalem Niederschlags- und Flusseintrag mischt. Sie unterscheiden sich von reinen Brackwasserlagunen durch einen überwiegend salinen Zustand, der je nach Standort auch zeitweise schwanken kann.

Die Hydrologie von Salzwasserlagunen ist durch den Austausch mit dem Meer bestimmt. Gezeiten- und Winddrift treiben Wasser hinein und hinaus, während Verdunstung und Zuflüsse von Süßwasser aus Flüssen, Grundwasser oder Niederschlägen die Salzkonzentration beeinflussen. In wärmeren Tropen- oder Subtropenlagen können Seewassereintritte zu höheren Salzgehalten führen, während stärker regnende Regionen eher brackige Bedingungen aufweisen. Sedimentation, Wellenbreite und Barrieregeometrie steuern zusätzlich den Wasseraustausch und das Stratifizierungspotenzial.

Ökologisch sind Salzwasserlagunen produktive Lebensräume. Seetang- und Seegraswiesen, Salzmährte und wasserliebende Pflanzen bilden komplexe Lebensgemeinschaften. Die Lagunen dienen als Brut-, Aufzucht- und Futtergebiete für zahlreiche Fische, Krebstiere und Mollusken; sie bieten Lebensraum für Wat-, Wasser- und Strandvögel. Die Biodiversität variiert je nach Salzgehalt, Temperatur und Verfügbarkeit von Nährstoffen.

Menschen nutzen Salzwasserlagunen für Fischerei, Aquakultur, Salzgewinnung und Tourismus. Sie sind oft Teil von Schutzgebieten oder Ramsar-Gebieten und unterliegen Managementmaßnahmen zur Erhaltung der Wasserqualität, zur Wiederherstellung von Verbindungen zum Meer und zum Schutz bedrohter Arten. Bedrohungen ergeben sich durch Küstenbebauung, Sedimentation, Verschmutzung, Düngemittelbelastung, Veränderungen des Zuflusses und den Auswirkungen des Klimawandels.

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