Rohrleitungsgeometrie

Rohrleitungsgeometrie befasst sich mit der räumlichen Ausführung von Rohrleitungen in Planung, Bau und Betrieb. Sie umfasst die Festlegung der Achsführung, Radien, Gefälle, Höhenlagen, Durchmesser und Verbindungsstücke, sowie die integration von Rohrleitungen in bestehende Strukturen und Gelände.

Zentrale geometrische Größen sind Achse (Vektorfolge), Geraden und Bögen, der Radius des Krümmungssegments, Bogenlänge, Tangentenlänge und das Höhenprofil. Die Geometrie wird in einem Koordinatensystem abgebildet und oft als 3D-Volumenmodell geführt. Die Darstellung erfolgt in gängigen CAD- oder BIM-Umgebungen, wodurch Planungs- und Bauprozesse miteinander vernetzt werden.

In der Planungsphase erfolgt die Trassierung, also die horizontale Achsführung und die vertikale Profilierung. Anforderungen an Druckverlust, Strömung, Tragfähigkeit und Baufähigkeit beeinflussen Krümmungsradien, Gefälle und Abstände zwischen Bauteilen. Weitere Einflussfaktoren sind Hindernisse, Grundstücksgrenzen, bestehende Leitungen und Umweltaspekte.

Datenerfassung und -darstellung erfolgen mit Computerunterstützten Verfahren; gängige Datenformate sind DWG, DXF, IFC und andere interoperable Formate. Die Geometrie dient als Basis für Aufstellungspläne, Stücklisten, Bauzeitenpläne sowie Instandhaltungs- und Betriebsdaten.

Anwendungen der Rohrleitungsgeometrie finden sich in Trinkwasser-, Abwasser-, Gas- und Industrieleitungen. Normen und Richtlinien auf nationaler und internationaler Ebene liefern Vorgaben zu Trassierung, Mindestabständen, Krümmungsradien, Materialangaben und Sicherheitsanforderungen; in Deutschland wirken DIN-Normen, ISO-Standards und EU-Richtlinien maßgeblich.