Risikoeinheit

Risikoeinheit ist ein Begriff im Risikomanagement, der dazu dient, ein Risiko in eine quantifizierbare, vergleichbare Größe zu überführen. Sie ermöglicht es, unterschiedliche Risiken objektiv zu bewerten, zu priorisieren und Maßnahmen zu planen, ohne sich ausschließlich auf qualitative Urteile zu stützen. Die Risikoeinheit ist keine universell festgelegte Größe; je nach Organisation und Branche wird sie unterschiedlich definiert.

Berechnung: In typischen Ansätzen entsteht sie aus der Multiplikation von Eintrittswahrscheinlichkeit und potenzieller Auswirkung. Die Wahrscheinlichkeit kann als Wert zwischen 0 und 1 (oder auf einer Skala) angegeben werden, die Auswirkungen können Kosten, Schadenhöhe, Ausfallzeiten oder ein einheitliches Schadensmaß darstellen. Wird beides in passende Skalen überführt, ergibt sich eine numerische Risikoeinheit, z. B. 0.1 × 1000 Euro = 100 Risikoeinheiten oder 2 × 4 = 8 Risikoeinheiten, je nach Skala. Manche Modelle verwenden auch strikt dimensionlose Scores auf einer einheitlichen Skala.

Anwendungen: Risikoeinheiten erleichtern den Vergleich verschiedener Risiken, unterstützen Priorisierung bei der Ressourcenallokation, Monitoring der Risikoreduktion über die Zeit und die Kommunikation von Risiken gegenüber Stakeholdern.

Vorzüge und Einschränkungen: Der Vorteil liegt in der Einfachheit und der schnellen Orientierung. Einschränkungen ergeben sich durch Subjektivität bei der Wahrscheinlichkeits- oder Schadensbewertung, unterschiedliche Skalen und das Fehlen einer einheitlichen Norm. Die Risikoeinheit sollte daher im jeweiligen Kontext dokumentiert und konsistent verwendet werden.