Risikobedingungen

Risikobedingungen bezeichnen Umstände, Faktoren oder Gegebenheiten, die die Wahrscheinlichkeit eines schädigenden Ereignisses oder dessen Schwere beeinflussen. Sie sind keine Gefährdungen im eigentlichen Sinn, sondern Bedingungen, unter denen Gefährdungen zu Schäden führen können. Risikobedingungen können physischer, chemischer, biologischer, organisatorischer oder sozialer Natur sein und sich auf Expositionswege, Vulnerabilität oder Folgen auswirken.

In der Praxis werden Risikobedingungen im Rahmen von Gefährdungsbeurteilungen, Risikoanalysen und Sicherheitsmanagementprozessen identifiziert und bewertet. Sie helfen, das Risiko zu verstehen und Maßnahmen gezielt zu priorisieren, indem sie Einfluss auf Eintrittswahrscheinlichkeit oder Ausmaß der Auswirkungen haben. Risikobedingungen können dynamisch sein und sich je nach Kontext, Zeitraum oder äußeren Umständen ändern.

Typischerweise werden Risikobedingungen in verschiedene Kategorien eingeteilt, etwa physische Bedingungen (Arbeitsumgebung, Infrastruktur), verhaltensbezogene Faktoren (Schulung, Compliance, Gewohnheiten), organisatorische Gegebenheiten (Kommunikation, Verantwortlichkeiten, Arbeitsbelastung) sowie gesundheitliche oder soziale Faktoren (Vorerkrankungen, Lebensstil, soziale Unterstützung). Die Bewertung der Risikobedingungen erfolgt oft quantitativ oder qualitativ, ergänzt durch Szenarien- oder Ursachenanalysen.

Beispiele für Risikobedingungen umfassen in der Arbeitswelt unzureichende Schutzmaßnahmen, mangelhafte Schulung, hohe Arbeitsbelastung oder schlechte Wartung von Anlagen; im Gesundheitsbereich Rauchgewohnheiten, Bewegungsmangel, unregelmäßige Medikamenteneinnahme; in der Umweltpolitik extreme Temperaturen, Luftverschmutzung oder unsichere Wohnverhältnisse.