Residualspannungen
Residualspannungen sind innere Spannungen, die in einem Werkstück vorhanden bleiben, obwohl keine äußeren Kräfte wirken. Sie entstehen durch plastische Verformung, Phasenumwandlungen oder ungleichmäßiges Abkühlen während Fertigung, Bearbeitung oder Beschichtung und können an der Oberfläche oder im Inneren auftreten. Ihre Verteilung hängt von Material, Geometrie und Fertigungsgeschichte ab.
Ursachen umfassen Formgebungsprozesse wie Walzen, Biegen, Tiefziehen, Wärmebehandlung, Abschrecken, Schweißen, mechanische Bearbeitung sowie Temperaturgradienten während Abkühlung.
Messung erfolgt meist zerstörungsfrei durch Röntgen- oder Neutronen-Diffraktion, Lochbohr- oder Ring-Core-Methoden oder durch die Konturmethode; zerstörende
Auswirkungen umfassen Verziehen, Maßänderungen und Beeinflussung der Ermüdungslebensdauer. Kompressive Restspannungen erhöhen oft die Ermüdungsfestigkeit (z. B.
Gegenmaßnahmen umfassen Spannungsrelaxation durch Ausglühen oder gezielte Wärmebehandlung, Optimierung von Umform- oder Schweißprozessen sowie Oberflächenbehandlungen. Methoden