Raumkante

Raumkante ist ein Begriff aus der deutschen Architektur- und Innenausdruckssprache und bezeichnet die äußere Begrenzung eines Raums oder eines räumlichen Abschnitts. Im wörtlichen Sinn ist die Raumkante die Linie, an der sich ein Raum von benachbarten Bereichen abgrenzt. Typische Ausprägungen sind Wände, Decken, Fußbodenstrukturen, Türöffnungen oder architektonische Merkmale wie Nischen und Glaswände.

Die Raumkante spielt eine zentrale Rolle bei der räumlichen Organisation eines Gebäudes. Sie definiert die Grenzen eines Nutzungsbereichs, beeinflusst Durchgänge, Laufwege und die Zuordnung von Funktionen. In Grundrissen, Schnitten und BIM-Modellen wird die Raumkante als Teil der Raumbegrenzung erfasst, um Flächen, Volumen und Erschließung korrekt abzubilden.

In der Planung von Akustik und Licht hat die Raumkante ebenfalls wesentlichen Einfluss. Sie beeinflusst Schallreflexionen, Diffusion und Absorption und damit die Raumakustik. Ebenso wirkt sie sich auf die Lichtführung aus, etwa durch Lichtkanten, Abschirmungen oder Fugen, die das Erscheinungsbild und die Wahrnehmung von Tiefe und Radius im Raum beeinflussen. Materialien an der Raumkante, wie Dämmstoffe, Vorhänge oder Glas, tragen zu Verhalten und Atmosphäre eines Raums bei.

Barrierefreiheit und Sicherheit berühren ebenfalls die Raumkante. Klare, gut wahrnehmbare Grenzen erleichtern Orientierung und Bewegung, insbesondere in öffentlich zugänglichen Bereichen; Türbreiten, Schwellen und Türrahmen sollten barrierearm geplant werden, um Zugänglichkeit zu gewährleisten.

Der Begriff ist kein formal fest definierter Fachausdruck, sondern ein beschreibender Begriff, der in Planung, Dokumentation und fachlicher Kommunikation verwendet wird. Siehe auch Raum, Raumplanung, Kante, Begrenzung.