Aufbau und Erfassung: Ein Radar sendet elektromagnetische Wellen aus. Rückgestreute Signale von Objekten werden empfangen und analysiert. Aus zeitlichem Versatz und Frequenzänderung ergibt sich die Entfernung, Richtung und Bewegung der Ziele. Die Rohdaten werden durch Kalibrierung, Rauschunterdrückung, Clutter-Unterdrückung und Doppler-Verarbeitung zu Produkten wie Reflektivität (Z), Geschwindigkeit, Spektralbreite und, bei Dual-Pol-Systemen, Polarisationdaten (ZDR, ρHV) aufbereitet. Wetterradare liefern oft volumetrische Scans; SAR-Systeme liefern zusätzlich Phasen- und Interferometrieinformationen zur Oberflächenstruktur.
Datenformate und Standards: Je nach Nutzung unterscheiden sich Formate. Wetterradarprodukte werden häufig in NetCDF oder GRIB2 gespeichert, oft mit CF-Kennzeichnung gemäß WMO. Geometrie und Georeferenzierung erfolgen über Koordinatensysteme. SAR-Daten verwenden Formate wie GeoTIFF oder HDF5; Radiometrie, Phasen- und Amplitudeninformationen werden oftmals zusammen mit Metadaten gespeichert.
Anwendungen: In der Wettervorhersage dienen Radarreflektivität (Z) und Doppler-Geschwindigkeit zur Konturierung von Niederschlag und Windmustern. In der Luftfahrt unterstützen Radarbilder die Sichtführung und Kollisionserkennung bzw. Turbulenz-Warnung; maritime Radardaten helfen bei Navigation und Verfolgung von Seeobjekten. SAR-Daten ermöglichen Erdbeobachtung, Kartierung von Landnutzung, Bodenfeuchte und Eisdecke.
Herausforderungen und Qualität: Radardaten sind anfällig für Rauschen, Boden- und Clutter-Interferenzen, Signalabschattung durch starke Niederschläge oder Atmosphäreneffekte. Kalibrierung, Geocodierung und Qualitätskontrollen sind zentral. Die Datenmenge ist groß und erfordert spezialisierte Verarbeitung, Speicher- und Kommunikationsinfrastruktur.
Zugang und Recht: Öffentliche Radardaten haben oft offene Zugänge über nationale Meteorologiebehörden, Raumfahrtagenturen oder Forschungsinstitute. In vielen Anwendungen gelten Lizenz- oder Nutzungsbedingungen. Militärische Radardaten können eingeschränkt sein. Forschungsdaten werden oft in Open-Data-Portalen bereitgestellt.