Querverstrebungen

Querverstrebungen sind diagonale Verstrebungen innerhalb eines Tragwerks, die seitliche Verschiebungen widerstehen. Sie erhöhen die Seitensteifigkeit, verteilen Lasten und verbessern die Widerstandsfähigkeit gegen Wind- und Erdbebenkräfte. Typische Einsatzgebiete sind Stahl- und Holzrahmenkonstruktionen, Brücken, Türme, Masten, Dächer und Gerüste.

Es existieren verschiedene Bauformen. Bei X-Verstrebungen kreuzen sich zwei diagonale Elemente; je nach Richtung der äußeren Last arbeitet eine Diagonale in Zug und die andere in Druck. V- oder K-Verstrebungen verlaufen als Chevron- bzw. K-förmige Diagonalen und bieten ähnliche Versteifung oft mit weniger Bauteilen. In allen Fällen übernehmen die Querverstrebungen einen Teil der Lastabtragung, sodass sich die Tragstruktur nicht zu stark durchbiegen oder verdriften kann. Die Verbindungen (Bolzen, Schrauben oder Schweißverbindungen) müssen sorgfältig ausgeführt und gewartet werden, um eine effektive Wirkung zu gewährleisten.

Materialien reichen von Stahl und Holz bis zu Aluminium; in Stahlrahmen sind Querverstrebungen häufig aus Profilstahl oder Rohrprofilen gefertigt. In Holzbauweisen kommen Brettschichtholz, Fachwerk- oder Brettstapelkonstruktionen zum Einsatz.

Vorteile sind eine erhöhte seitliche Steifigkeit, Reduktion von Verwindung und Bewegungen sowie eine verbesserte Lastverteilung und Redundanz. Nachteile sind zusätzliche Kosten, bauliche Eingriffe, Sichtbarkeit und potenzielle Belastung der Verbindungen; beschädigte oder korrodierte Streben können die Stabilität beeinträchtigen.

Historisch wurden Querverstrebungen mit dem Aufkommen von Stahlrahmenkonstruktionen im 19. und 20. Jahrhundert verbreitet; heute sind sie in vielen Tragwerken standardisiert.