Queraufgaben

Queraufgaben sind in der deutschen Bildungslandschaft Aufgaben, die fachübergreifend angelegt sind und Kenntnisse, Fertigkeiten sowie Methoden aus mehreren Fächern gleichermaßen ansprechen. Sie zielen darauf ab, Transferfähigkeiten zu fördern und Lernende in reale oder praxisnahe Problemsituationen zu versetzen, in denen Lösungswege aus unterschiedlichen Fachperspektiven kombiniert werden müssen.

Typische Merkmale sind eine thematische Verknüpfung mehrerer Fächer, eine problem- oder projektorientierte Aufgabenstellung, die kooperatives Lernen unterstützt, sowie eine offene Aufgabenlösung, bei der man zu einem beurteilbaren Ergebnis kommt. Die Bewertung berücksichtigt sowohl das Produkt als auch den Lernprozess, einschließlich Recherche, Kommunikation, Kooperation und Reflexion.

Umsetzung erfolgt oft im Rahmen von Projekt-, Problem- oder inquiry-basiertem Lernen. Lehrkräfte planen Queraufgaben gemeinsam, legen Lernziele fest, wählen fächerübergreifende Inhalte aus und erstellen Bewertungsrubriken oder Portfolios.

Beispiele zeigen die Vielfalt der Anwendungen: Eine Aufgabe, die eine lokale Umweltproblematik untersucht, Daten aus Mathematik und Naturwissenschaften analysiert, grafisch darstellt und eine Empfehlung ausarbeitet. Ein weiteres Beispiel verbindet Geschichte und Sprachkompetenz, indem ein Thema aus der Historie in einer Rede oder einem Blogbeitrag aufbereitet wird.

Die Praxis variiert regional; der Begriff Queraufgaben wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz verwendet, wobei Umsetzung und Beurteilungsmodelle von Lehrplänen abhängen. Kritische Aspekte sind der Planungsaufwand, die notwendige fachliche Abstimmung sowie die Entwicklung geeigneter Bewertungsinstrumente.