Prozessfortschritt

Prozessfortschritt bezeichnet den Stand der Umsetzung eines definierten Geschäftsprozesses gegenüber dem geplanten Ziel. Er kann sowohl auf einzelne Prozessinstanzen als auch auf die Gesamtheit mehrerer Instanzen bezogen gemessen werden. Typisch wird der Fortschritt durch Meilensteine, Statusanzeigen und den Anteil abgeschlossener Prozessschritte sichtbar.

Im Prozessmanagement dient der Prozessfortschritt der Beurteilung von Effizienz, Engpässen und der Einhaltung von Dienstleistungs- oder Qualitätsvereinbarungen. Er hilft, Abweichungen frühzeitig zu erkennen und Ressourcen entsprechend zu steuern. In Bereichen wie Kundenservice, Fertigung oder Softwareentwicklung wird der Fortschritt oft als Bestandteil betrieblicher Kontrollen genutzt.

Wichtige Kennzahlen sind z. B. Zykluszeit, Bearbeitungszeit, Durchlaufzeit, Durchsatz, Wartezeiten, Restarbeit und Erfüllungsgrad. Prozessfortschritt lässt sich über Kanban-Boards, Gantt-Diagramme oder Dashboards visualisieren. Prozessmining und andere Analysewerkzeuge können aus Transaktionsdaten den Verlauf einzelner Prozessinstanzen rekonstruieren und so den Fortschritt quantifizieren.

Besondere Herausforderungen ergeben sich durch Variabilität der Prozesswege, mehrere Parallelpfade, unvollständige Daten oder Qualitätseinbrüche. Eine zu starke Fokussierung auf Geschwindigkeit kann zu nachteiligen Nebenwirkungen führen, weshalb Fortschritt oft zusammen mit Qualitäts- und Leistungskennzahlen bewertet wird.

Im Unterschied zum Projektfortschritt beschreibt der Prozessfortschritt periodisch wiederkehrende Abläufe und ist auf Wiederholbarkeit ausgelegt, während Projekte eindeutig zeitlich befristet sind. Beide Größen profitieren von klaren Zielen, transparenten Prozessen und verifizierbaren Metriken.