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Provenienzforschung

Provenienzforschung ist eine wissenschaftliche und museale Praxis, die die Herkunft von Kunst- und Kulturgütern untersucht. Ziel ist es, den ursprünglichen Eigentums- und Besitzverlauf, Sammel- und Handelswege sowie frühere Übertragungen nachvollziehbar zu rekonstruieren, um wertende Aussagen über Herkunft und rechtmäßige Eigentümer treffen zu können. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Aufklärung von Enteignungen und Verlusten in Kriegs- und Diktaturzeiten, etwa während der NS-Zeit.

Die Provenienzforschung dient der rechtlichen Absicherung, der ethischen Verantwortung von Institutionen und der kollektiven Erinnerung. Sie

Historisch entstand das Feld nach dem Zweiten Weltkrieg und gewann seit den 1990er Jahren durch transnationale

Typische Methoden umfassen Archiv- und Quellensichtung, Recherche in Sammlungs- und Verkaufsunterlagen, Provenienzrecherchen in Museumsdatenbanken, Sekundärliteratur sowie

Herausforderungen sind lückenhafte oder zerstörte Archive, unklare Besitzverhältnisse, fehlende Dokumentation aus Kriegszeiten und der hohe Ressourcenbedarf.

unterstützt
Restitutions-
und
Wiedergutmachungsverfahren,
erhöht
Transparenz
gegenüber
Öffentlichkeit
und
Provenienzforschung
wird
zunehmend
Bestandteil
von
Erwerbungsprozessen,
Ausstellungen
und
Sammlungsdossiers.
Restitutionsprozesse
an
Bedeutung.
International
relevante
Leitlinien
sind
die
Washingtoner
Prinzipien
von
1998,
die
zentrale
Standards
für
die
Prüfung
und
Restitution
von
NS-zeitbedingten
Kunstverlusten
setzen.
das
Befragen
von
Familienbesitzern,
Händlern
und
Inventaren.
Die
Arbeit
erfolgt
interdisziplinär,
verbindet
Kunstgeschichte,
Archivwissenschaft,
Rechtswissenschaft,
Archäologie
und
Informationswissenschaft.
Debatten
über
Restitution,
kollektives
Gedächtnis
und
kulturelles
Erbe
prägen
die
Praxis.
Dennoch
hat
Provenienzforschung
zu
zahlreichen
Restitutionsfällen
geführt
und
den
Umgang
von
Institutionen
mit
Kulturgütern
verändert.