Produktplanung

Produktplanung bezeichnet den Prozess der Festlegung von Zielen, Strategien und konkreten Produktmerkmalen über einen bestimmten Zeitraum hinweg. Sie umfasst die Identifikation von Markt- und Kundenbedürfnissen, die Ableitung einer Produktstrategie, die Priorisierung von Produktideen und die Planung des Produktportfolios sowie der Ressourcen. Ziel ist es, wettbewerbsfähige Produkte zu entwickeln, die wirtschaftlich erfolgreich sind und sich in die Gesamtstrategie eines Unternehmens einfügen.

Typische Aktivitäten sind Markt- und Trendanalysen, Bedarfsermittlung, Festlegung von Produktzielen und Zielgruppen, Positionierung, Roadmapping, Varianten- und Portfolio-Management, Machbarkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudien (Business Case), Funktions- und Leistungsanforderungen sowie regulatorische Anforderungen und Risikobewertung.

Der Prozess erfolgt meist iterativ oder in Phasen nach Modellen wie Stage-Gate oder in adaptiven Ansätzen: Ideenfindung, Machbarkeitsprüfung, Konzeptentwicklung, Spezifikation, Prototypen, Tests, Freigabe, Markteinführung und Monitoring. Roadmaps geben dabei Zeitrahmen, Prioritäten und Abhängigkeiten vor.

Schnittstellen bestehen zu Produktentwicklung, Produktion, Qualitätsmanagement, Marketing, Vertrieb, Einkauf und Kunden; Governance erfolgt durch Budgetlimits, Priorisierung und Kennzahlen. Variantenmanagement adressiert unterschiedliche Märkte oder Kundensegmente.

Zielgrößen der Produktplanung sind Time-to-Market, Herstellungskosten, Umsatz, Gewinnmarge, ROI, Kundenzufriedenheit, Marktanteil und Qualitätskennzahlen. Produktplanung steht in enger Beziehung zum Produktmanagement und unterscheidet sich durch ihren stärkeren Fokus auf strategische Ausrichtung, Portfolio- und Ressourcenplanung im Gegensatz zur operativen Entwicklung. In Praxisräumen erfolgen Anpassungen je nach Branche, etwa Software- oder Industrieunternehmen, oft mit spezifischen Modellen wie Kano, Roadmapping oder Stage-Gate.